Immer mehr Schlangen in Taco und La Cuesta


Kalifornische Ketten-Königsnatter. Foto. Policia Canaria

Teneriffa – In La Laguna werden immer öfter Schlangen gefangen, deren Haltung verboten ist. Dies vermelden das Umweltressort des Ayuntamientos und die Stiftung Neotrópico. Der Stadtrat für Umweltfragen, José Luis Hernández, lobte die Fundación Neotrópico für ihre unermüdliche Arbeit, einer Mode entgegenzuwirken, die scheinbar darin bestehe, Schlangen zu kaufen und sie dann später auszusetzen, oft ausgerechnet in Stadtteilen mit der höchsten Einwohnerdichte, wie dem Zentrum oder den Stadtvierteln Taco und La Cue­sta.
Eine der Arten, welche die meisten Probleme verursacht, ist die Blumentopfschlange (spanisch: Culebrilla ciega de las macetas, lat. Indotyphlops braminus). Sie ist zwar klein, fast blind und ungiftig, doch können sich die bis zu 20 cm langen, im Erdreich lebenden Tiere, die zu groß geratenen Regenwürmern ähneln, parthenogenetisch, d.h. ohne Männchen, fortpflanzen. Dies macht es sehr schwer, die Ausbreitung der aus Südostasien eingeschleppten Art in den Anbaugebieten der Insel einzudämmen. Sie ernähren sich von Insekten sowie deren Eiern und Larven. Ihr Einfluss auf das bestehende Ökosystem ist noch unbekannt, doch sie konkurrieren natürlich mit denjenigen einheimischen Spezies, die das gleiche Nahrungsspektrum haben.
Auch die Ausbreitung anderer Schlangenarten kann große Probleme verursachen. Würde sich beispielsweise die Kalifornische Ketten-Königsnatter (spanisch: Culebra real de California, lat. Lampropeltis getula californiae) so ausbreiten, wie auf Gran Canaria, so wäre dies fatal für die endemischen Reptilienarten und kleinen Wirbeltiere.
Weitere Arten, die des Öfteren freigesetzt werden, sind der Tigerpython und die Boa Constrictor. Die Haltung dieser beiden Würgeschlangen sowie auch der Besitz von Giftschlangen sind streng verboten. Der illegale Handel mit diesen Tieren ist ein großes Problem, konnte jedoch immerhin in den letzten Jahren drastisch reduziert werden.
Auch die harmlose Königspython (spanisch: Pitón real / Pitón de bola, lat. Python regius) ist seit März diesen Jahres als invasive Spezies, die eine Gefahr für die einheimische Fauna darstellt, verboten. Es befinden sich jedoch immer noch Hunderte von ihnen in Privatbesitz und müssen angemeldet oder an autorisierte Zentren, wie die Fundación Neotrópico, abgegeben werden.

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