Frauenmord in La Laguna


Schweigeminute für das Opfer vor dem Gebäude der Inselregierung – in der Mitte im dunklen Anzug Cabildo-Präsident Pedro Martín, rechts neben ihm die Gleichstellungsbeauftragte Marián Franquet. Foto: EFE

María Concepción G.L. wurde erdrosselt in ihrer Wohnung gefunden. Der ehemalige Lebensgefährte erhängte sich.

Teneriffa – Am 31. August wur­de in La Laguna nahe der Kreuzung Camino Fuente Cañizares und Avenida de San Diego die Leiche eines Mannes entdeckt, der Selbstmord durch Erhängen begangen hatte. Einen Tag später fand eine junge Frau ihre 54-jährige Mutter María Concepción G.L. in ihrer Wohnung in der Calle San Juan in der Altstadt von La Laguna tot auf. Die Autopsie ergab, dass sie erwürgt worden war.

Es stellte sich heraus, dass Ignacio G.D., der Mann, der wenige Kilometer vom Tatort entfernt Selbstmord begangen hatte, der ehemalige Lebensgefährte des Opfers war. Gegen ihn war durch vorherige Partnerinnen schon dreimal Anzeige wegen gewalttätiger Übergriffe erstattet worden, das Opfer selbst hatte ihn jedoch nie angezeigt, die Beziehung aber mittlerweile beendet. Die Polizei wollte zunächst nicht bestätigen, dass beide Taten zusammenhängen, doch die In­selregierung und das Ayun­tamiento La Laguna hielten bereits drei Tage nach dem Auf­finden der Toten vor dem Cabildo eine Schweigeminute ab. Sie gehen davon aus, dass María Concepción ein weiteres Todesopfer geschlechtsspezifischer Gewalt ist, das siebte in diesem Jahr auf den Kanaren und das 41. in Spanien.  Sie hinterlässt zwei erwachsene Kinder.

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