Plastikhandschuhe und Schutzmasken verunreinigen die Straßen

Wenn Handschuhe und Masken auf der Straße entsorgt werden, wird der Corona-Schutz zum Umweltproblem. Foto: EFE

Wenn Handschuhe und Masken auf der Straße entsorgt werden, wird der Corona-Schutz zum Umweltproblem. Foto: EFE

Das kanarische Umweltressort appelliert an die Verantwortung der Bürger

Kanarische Inseln – Nach nur einigen Wochen der Ausgangssperre wurden positive Auswirkungen auf die Umwelt deutlich, die von zahlreichen Zeugen in Form von Videos und Fotos über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden. Ob es eine Gruppe von Delfinen war, die erstaunlich nahe an der Küste ihre Sprünge im klaren Meer vollführten oder das vermeintlich immer lauter werdende Vogelgezwitscher in den Städten, es schien der Tierwelt gut zu tun, dass die Menschen in ihren Wohnungen hockten. Auf den Inseln entpuppte sich das für die Branche verheerende vorläufige Ausbleiben des Tourismus als wirksames Instrument zur Müllreduzierung, und auch das Abwasservolumen schrumpfte merklich. In Santa Cruz de Tenerife wurde die beste Luftqualität seit 30 Jahren gemessen.
Nun kehrt das öffentliche Leben schrittweise zurück und mit ihm zeigen sich ganz andere Auswirkungen von Corona auf die Umwelt. Die wahre Plastikflut, die das Virus durch die massenweise Verwendung von Einweghandschuhen z.B. beim Supermarktbesuch ausgelöst hat, droht, ein neues Problem zu werden, und die falsche Entsorgung gefährdet die Natur und vor allem die Tierwelt.
Das kanarische Umweltressort hat sich angesichts dieser Problematik an die Bevölkerung gewandt und an die Verantwortung jedes Einzelnen appelliert sowie auf das große Umweltproblem hingewiesen, das achtlos auf die Straße geworfene Plastikhandschuhe und Schutzmasken verursachen. Außerdem weist das Umweltressort auch auf das Infektionsrisiko durch eine nicht korrekte Entsorgung dieser Schutzmaterialien hin.
José Antonio Valbuena, Leiter des regionalen Umweltressorts, äußerte sich besorgt angesichts der zunehmenden Verschmutzung von Straßen, Parks, Stränden und anderen öffentlichen Plätzen mit Plastikhandschuhen und Schutzmasken. Dieser Müll müsse unbedingt in den Restmülltonnen entsorgt werden und dürfe wegen des Infektionsrisikos keinesfalls in den Containern für recycelbaren Plastikmüll deponiert werden, mahnte Valbuena. Das Wegwerfen der Masken und Plastikhandschuhe auf die Straße stelle ein großes Problem für die Umwelt dar. Ein Teil dieses Plastikmülls lande im Meer und verschlimmere das Plastikmüllproblem in den Ozeanen, fügte er hinzu.
„Wir müssen uns darum bemühen, gleichzeitig uns selbst, unsere Umwelt und unsere marinen Ökosysteme zu schützen, um jetzt nicht das, was wir während der Quarantäne an Boden gewonnen haben, wieder zu verlieren“, warnte Valbuena.
Auch einige Gemeinden teilen diese Sorge, so zum Beispiel Puerto de la Cruz, wo die Stadtverwaltung auf die Verunreinigung von Straßen mit benutzten Plastikhandschuhen und Masken aufmerksam macht. Insbesondere in der Umgebung von Ärztezentren, Supermärkten und Bushaltestellen sei dies festzustellen. Vom Rathaus aus wird an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung appelliert, da der Wind diese Abfallprodukte leicht verteilen und ins Meer wehen kann.

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