Asaga befürchtet Wasserknappheit

In vielen Teilen der Insel Teneriffa sind die Bauern mit ihrer Arbeit auf eine funktionierende Bewässerung angewiesen. Foto: Cabildo de Tenerife

In vielen Teilen der Insel Teneriffa sind die Bauern mit ihrer Arbeit auf eine funktionierende Bewässerung angewiesen. Foto: Cabildo de Tenerife

Schon jetzt werden mancherorts Engpässe bei der landwirtschaftlichen Bewässerung spürbar, warnt der Verband der kanarischen Land- und Viehwirte

Kanarische Inseln – Der Verband der kanarischen Land- und Viehwirte, Asaga, erwartet einen schwierigen Sommer für die Bauern auf Teneriffa, weil es voraussichtlich Engpässe bei der Bewässerung geben wird. Schon jetzt, so erklärte die Präsidentin von Asaga, Ángela Delgado, sei die Wasserknappheit an einigen Orten spürbar, wie beispielsweise in der Isla Baja (Buenavista del Norte, Garachico, Los Silos und El Tanque) oder den mittleren Höhenlagen im Süden der Insel. Sie fordert deshalb, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um Wasser aus den Küstenbereichen für die Höhenlagen verfügbar zu machen.
Durch den Wegfall des Tourismus stünde der Landwirtschaft zurzeit mehr Wasser zur Verfügung, doch sei dies eine kurzzeitige Erscheinung. Langfristig könne der Sektor nicht mit dem arbeiten, was andere Sektoren übrig lassen, führt Delgado weiter aus.
Die Land- und Viehwirtschaft hätten sich in den Wochen der Gesundheitskrise als unverzichtbare Sektoren erwiesen und die Grundversorgung gesichert. Delgado weist darauf hin, dass viele Bauern durch die Schließung der Restaurants sehr schwer getroffen wurden, da einige ihrer Produkte speziell auf die Nachfrage dieser Branche zugeschnitten sind. Vor allem in den ersten Wochen der Ausgangssperre gab es große Absatzschwierigkeiten bei Produkten wie Salat – viele Sorten werden praktisch ausschließlich für Restaurants und Hotels angebaut– sowie Milch und Käse.
Nun haben es die Bauern schwer mit der Entscheidung, welche Sorten als nächstes anzubauen sind, denn noch ist völlig unklar, in welchem Maße und wann der Tourismus wieder anlaufen wird.

Die Palmeros müssen Trinkwasser sparen

Auch La Palma spürt die Auswirkungen der Wasserknappheit. Fünf Ayuntamientos – Fuencaliente, El Paso, Tijarafe, Puntagorda und Barlovento – haben ihre Einwohner dazu aufgerufen, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren und die knapp werdende Ressource auf vernünftige, effiziente und solidarische Weise zu nutzen.
In El Paso beispielsweise ist die Wasserversorgung durch zu geringe Niederschläge in den letzten Monaten bereits beeinträchtigt. Um die Trinkwasserversorgung zu sichern und den Füllstand der Wasserspeicher im Hinblick auf den bevorstehenden Sommer so hoch wie möglich zu halten, hat Bürgermeister Sergio Rodríguez per Dekret die Schließung der Wasserbecken Fátima und El Frontón sowie der Versorgungsnetze Espigón, Echedey, Gámez und El Casco täglich im Zeitraum von 0.00 bis 6.00 Uhr ange­ordnet. Diese Maßnahme wird bis auf Weiteres beibehalten. Außerdem wurde bekannt gemacht, dass es vorerst unzulässig ist, private Wassertanks und Schwimmbäder mit Trinkwasser zu füllen oder dieses für die Landwirtschaft zu verwenden. Die Verknappung wird in der Ortschaft zusätzlich dadurch angeheizt, dass sich die Einwohnerschaft der Gemeinde El Paso in den letzten acht Jahren um 800 Personen erhöht hat, wodurch der Wasserverbrauch deutlich angestiegen ist.
Auch die Gemeindeverwaltungen von Barlovento, Tijarafe, Puntagorda und Fuencaliente sahen sich gezwungen, ihren Einwohnern das Befüllen von Pools, die Bewässerung von Gärten und jede andere Nutzung von Trinkwasser, die nicht der Grundversorgung dient, zu untersagen.

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