Drei Migrantenboote an einem Tag

Mitarbeiter des Roten Kreuzes übernahmen im Hafen von Los Cristianos die Erstbetreuung der Bootsflüchtlinge. Foto: EFE

Mitarbeiter des Roten Kreuzes übernahmen im Hafen von Los Cristianos die Erstbetreuung der Bootsflüchtlinge. Foto: EFE

Die Unterbringung weiterer Migranten stellt wegen der einzuhaltenden vierzehntägigen Quarantäne ein Problem dar

Kanarische Inseln – Die Unterbringung der Migranten aus Afrika, die illegal die kanarische Küste erreichen, wird immer mehr zur Herausforderung. Die Anordnung einer vierzehntägigen Quarantäne für die Neuankömmlinge, getrennt von anderen Migranten, hat zumindest auf Gran Canaria zu einem Unterbringungsproblem geführt. Am 30. Mai wurden deshalb 55 illegale Migranten, deren Boot vor Gran Canaria gesichtet worden war, nach Teneriffa gebracht. Darunter waren auch 31 mutmaßlich Minderjährige.

Die Besatzung des Kreuzfahrtschiffs AIDAbella, das im Hafen von Gran Canaria vor Anker liegt, hatte das Migrantenboot gesichtet, und der Seenotrettungskreuzer „Guardamar Talía“ fuhr hinaus, um die Insassen an Bord zu nehmen. Wie das Rote Kreuz mitteilte, befanden sich alle Personen in einem guten Gesundheitszustand und hatten während der fünftägigen Überfahrt vom Senegal aus Wasser und Essen zur Verfügung gehabt.
Zunächst sollten die Migranten in den Hafen von Arguineguín auf Gran Canaria gebracht werden. Doch die Aufnahmezentren der Insel sind zurzeit komplett ausgelastet, sodass beschlossen wurde, die Ankömmlinge nach Los Cristianos zu bringen.

Diese 55 Bootsflüchtlinge waren allerdings nicht die einzigen, die am 30. Mai die Kanarischen Inseln erreichten. Ein weiteres Boot mit 44 Personen an Bord erreichte den Süden Gran Canarias, und in Costa Teguise auf Lanzarote kam ein Boot mit drei Minderjährigen aus dem Maghreb an.
Am 26. Mai hatte die Seenotrettung 55 illegale Einwanderer, 41 Männer und 14 Frauen, die in einem Boot etwa fünf Kilometer südlich von Fuerteventura gesichtet worden waren, sicher in den Hafen von Gran Tarajal gebracht.

Wie die Nachrichtenagentur EFE unter Berufung auf Quellen der Seenotrettung berichtete, hatten Beamte der Guardia Civil, die zur Unterstützung der Gendarmerie im Kampf gegen die illegale Migration in Mauretanien stationiert sind, darüber informiert, dass zwischen dem 27. und dem 28. Mai drei Flüchtlingsboote von der Halbinsel Ras Nouadhibou an der Südgrenze Mauretaniens zu den Kanarischen Inseln aufgebrochen waren.

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