Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren
Wir hatten im Rückblick unserer Ausgabe vom vergangenen 7. Oktober eine Schlagzeile der Ausgabe von vor dreißig Jahren kommentiert, nach welcher der jahrelange Kampf um einen Flughafen für La Gomera endlich von Erfolg gekrönt war. Gemäß dieser Meldung hatte der damalige Minister für Verkehr und Tourismus, José Barrionuevo, endlich grünes Licht für die Finanzierung und den Beginn der Bauarbeiten gegeben, die Anfang 1991 beginnen sollten. Doch offenbar währte die Freude bei den kanarischen Politikern damals nicht lange. Nur vier Wochen später, in unserer Ausgabe vom 9. November 1990, mussten wir melden, dass sich ein weiteres schwer zu überwindendes Hindernis für den Flughafenbau aufgetan hatte. Umweltschützer wollten den Bau um jeden Preis verhindern und hatten bereits entsprechende Eingaben beim zuständigen Ministerium in Madrid gemacht. Offenbar auch ein Echo der Meinung der Bevölkerung, denn schon damals hielten viele Gomeros einen Flughafen für überflüssig.
In unserer Ausgabe vom 9. November 1990 berichteten wir darüber, dass sich Widerstand gegen den Bau des Flughafens in Form eines Umweltschutzverbandes gebildet hatte.
Die Nachricht:
Umweltschützer von La Gomera wollen den Bau des Flughafens verhindern
Der Verband für Umweltschutz und Kultur der Insel La Gomera „Guarapo“ hat sich mit einer Eingabe an den Minister für Transport und Tourismus, José Barrionuevo, gewandt und einen Stopp für den geplanten Flughafen verlangt, bis eine genaue Bewertung der Auswirkungen auf die Umwelt vorliegt. „Der Bau dieses Flughafens, der ein Teil des sogenannten Operationsprogramms für La Gomera ist, bringt die Anlage eines ganzen Straßennetzes für die Insel mit sich, was unkalkulierbare ökologische Auswirkungen hat“, klagt „Guarapo.“ Wie es weiter in dem Brief an den Minister heißt, ist Gomera inzwischen die Insel mit den besten interinsulären Verbindungen des Archipels, sodass ein Flughafen nicht zu ihren dringenden Bedürfnissen gehört. „Der Flughafen“, so heißt es weiter, „ist für La Gomera vielmehr eine ernsthafte Bedrohung, weil die Insel damit in das touristische Angebot der Kanaren mit einbezogen wird, die sich zur Zeit in der Krise befinden. Und gerade die schweren Umweltschäden, die direkt oder indirekt durch den Tourismus hervorgerufen wurden, sind einer der Hauptgründe für diese Krise. „Guarapo“ hat durch internationale Organisationen auch Schritte bei der Europäischen Gemeinschaft einleiten lassen, damit diese die beantragten Zuschüsse für den Flughafenbau zurückhält. „Dieses Projekt trägt nicht zu einer gleichmäßigen Entwicklung verschiedener Wirtschaftssektoren bei, wie es die Philosophie des Europäischen Fonds vorschreibt, sondern ist klar auf den Tourismussektor orientiert und zieht negative sozialwirtschaftliche, kulturelle, menschliche und ökologische Folgen nach sich“, heißt es unter anderem.
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