Rückblick

Rückblick 356

Rückblick 356

Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Der Klimawandel und heftige Hitzewellen bedeuten für die Wälder der Kanaren insbesondere während der Sommermonate eine große Gefahr. Inzwischen sind die Inseln mit modernen technischen Mitteln und gut ausgebildetem Personal für die Brandbekämpfung ausgestattet. Löschhubschrauber sind an strategischen Punkten stationiert, und es existiert ein gut funktionierendes Warnsystem. Trotzdem kommt es immer wieder zu schrecklichen Brandkatastrophen, wie die großen Brände im Sommer 2019 auf Gran Canaria und auf der Insel La Palma, wo bereits „völlig unüblich“ im Februar ein schlimmer Waldbrand bekämpft und zahlreiche Menschen evakuiert werden mussten. Wesentlich schlimmere Konsequenzen zogen die Waldbrände während der Neunzigerjahre nach sich, als wenig technische Ausstattung auf den Inseln vorhanden war, und Löschflugzeuge oder -Hubschrauber vom Festland angefordert werden mussten. So waren die großen Waldbrände vom August 1990 natürlich der Aufmacher unserer Ausgabe vom 10. August 1990.

Die Nachricht:
Waldbrände auf La Palma und El Hierro –
Das Feuer griff auch auf den Naturpark
„La Caldera“ über

Auf La Palma brachen gleich zwei Brände aus: in Fuencaliente und in El Paso. Obwohl zunächst der Brand von Fuencaliente die größten Ausmaße angenommen hatte, konnte dieses Feuer bereits in der Nacht zum 8. August gelöscht werden. Der Brand von El Paso griff jedoch weiter um sich und erreichte den Nationalpark „Caldera de Taburiente“. Aufgrund des unzugänglichen Geländes konnten hier keine Feuerschneisen gelegt werden. Die Löscharbeiten mussten sich darauf beschränken, den Brand nicht auf weitere Gebiete übergreifen zu lassen. Am Morgen des 8. August kam dann aus El Paso die Meldung, dass der Brand unter Kontrolle sei. Was bedeutet, dass es tatsächlich geschafft wurde, den Brand einzukreisen. Die Männer konnten jedoch nichts anderes tun, als tatenlos zuzusehen, wie das betroffene Waldstück den Flammen zum Opfer fiel.


El Hierro
Im Gegensatz zu den zahlreichen Mitteln, die auf La Palma zur Brandbekämpfung eingesetzt wurden, sah die Lage auf El Hierro bedenklicher aus. Die Insel verfügt nicht über eine so gute Brandschutzorganisation wie Teneriffa oder La Palma. Die Herreños sahen sich zunächst ziemlich auf sich selbst gestellt. Dann wurde allerdings ein Wasserflugzeug nach El Hierro abgestellt. Das Feuer war bei der Montaña Mercader in der Nähe von Cruz de los Reyes ausgebrochen. Durch die extrem heißen Temperaturen, die in diesen Tagen auf dem Archipel herrschten, breitete sich das Feuer in rasender Geschwindigkeit über La Hoya del Morcillo und die Küstenzone Julan aus. Der Brand bedrohte auch das El Golfe-Tal, deshalb wurden in aller Eile Brandschneisen angelegt. Bei Redaktionsschluss hatte das Feuer rund 200 Hektar Niederwald und Kieferbestand vernichtet.

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