Zerstückelte Leiche in zwei Koffern


© Moisés Pérez

Grausiger Fund an der Küste von Santa Cruz

Taucher, die im Auftrag der Hafenbehörde von Santa Cruz den Meeresgrund vor dem Barranco und dem gleichnamigen Stadtteil Valleseco säuberten, machten am Morgen des 7. Juni eine grausige Entdeckung.

In einem Koffer, der in Richtung der südlichen Mole zu treiben schien, fanden sie, in Plastiktüten gewickelt, einen menschlichen Torso. Mit einer Leine vertäuten die Taucher den Koffer an ihrem Boot und zogen ihn zum Ufer. Dort angekommen, verständigten sie die Hafenpolizei. Bald darauf wurde der Tote, von dem Kopf und Extremitäten fehlten, zur Autopsie in das Rechtsmedizinische Institut gebracht, und  die Taucher begannen, den Meeresgrund der Bucht von Valleseco abzusuchen. Am Abend fanden sie dann einen zweiten Koffer, in dem sich der Kopf, die Arme und Beine des Opfers befanden. 

Noch am selben Tag wurde die Identität des Toten ermittelt. Es handelt sich um den 37-jährigen Augusto da Silva Claudemir. Er stammte aus Brasilien und lebte seit acht Jahren auf Teneriffa. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Maurer und selbstständiger Klein-Bauunternehmer. In der Nachbarschaft im Stadtteil Salamanca, wo er und sein Sohn erst seit zwei Monaten lebten, galt er als kontaktfreudiger, freundlicher und fleißiger Mann. Schnell richtete sich der Verdacht gegen den 16-jährigen Sohn da Silvas, der noch am späten Abend festgenommen wurde und gestanden haben soll. 

Ein Taxifahrer hatte sich erinnert, dass sich ein Jugendlicher mit zwei Koffern hatte nach Valleseco bringen lassen. Zuerst habe er nach San Andrés gewollt, doch dann sei er schon früher ausgestiegen. In Valleseco hatten ihn dann mehrere Zeugen mit den Koffern gesehen. 

Nachdem schon am frühen Nachmittag nach dem Fund Hinweise auf die Wohnung und Identität des Jugendlichen vorlagen, überwachten Ermittler in Zivil die Umgebung und beobachteten ihn dabei, wie er verschiedene Einrichtungsgegenstände in Müllcontainer warf. Als er schließlich eine Matratze entsorgen wollte, sprachen ihn die Beamten an und konfrontierten ihn mit dem Verdacht, woraufhin er einräumte, den Tod seines Vaters verursacht und die Leiche zerteilt und ins Meer geworfen zu haben. 

Die Untersuchung der Wohnung und der Müllcontainer in der Umgebung des Wohnhauses bestätigten den Verdacht und die Aussage des Jungen.

Bisher ist über den mutmaßlichen Tathergang bekannt geworden, dass Augusto da Silva seinen Sohn J. d. S. am Sonntagabend in der gemeinsamen Wohnung mit einer Portion Haschisch überrascht hatte. Es kam darüber zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf der Sohn seinem Vater mit einem Hammer den Schädel einschlug. Danach soll er ihm noch einen Messerstich in die Brust zugefügt haben. 

Um die Tat zu verschleiern, zerteilte er den Körper mit einer Kreissäge. Nachdem er die Überreste seines Vaters fortgeschafft hatte, reinigte er das Schlafzimmer gründlich, warf blutbefleckte Gegenstände in Müllcontainer der Umgebung und strich sogar eine Zimmerwand. Anhand der sichergestellten Spuren und bei einem Ortstermin mit J. d. S. gelang es den Ermittlern, die Ereignisse zu rekonstruieren. 

Die Jugendstaatsanwaltschaft ordnete an, den Jugendlichen in das Jugendgefängnis Valle Tabares zu bringen.

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