Der letzte Fund des ozeanografischen Schiffs am Meeresgrund, zwei kleine Sauerstoffflaschen, die vermutlich Tomás Gimeno gehörten, setzt der vierwöchigen Suche nach Hinweisen vor der Küste von Santa Cruz und Radazul ein Ende
Teneriffa – Die Suche nach der einjährigen Anna und Tomás Gimeno ist beendet worden. Wochenlang wurde der Meeresgrund vor der Küste von Santa Cruz von dem spanischen Forschungsschiff Ángeles Alvariño mithilfe eines Tiefseeroboters nach Hinweisen abgesucht. Der furchtbare Fund der Leiche der sechsjährigen Olivia am 10. Juni bestätigte die schlimmsten Befürchtungen. Tomás Gimeno, der seine Töchter am 27. April entführt hatte, ermordete die Mädchen noch am selben Tag und versenkte ihre Leichen im Meer.
Auch wenn es an ein Wunder grenzte, dass der Tauchroboter Olivia in 1.500 Metern Tiefe fand, wurde trotz der schwindenden Hoffnung, weitere Hinweise zu finden, die Suche fortgesetzt. In Anbetracht der seit dem Verschwinden der beiden Schwestern Anna (1) und Olivia (6) vergangenen Zeit wurden die Chancen, nach Olivia auch noch ihre kleine Schwester zu finden, als sehr gering eingeschätzt. Die Besatzung der Ángeles Alvariño durchkämmte mit dem Fächerradar des Schiffs trotzdem weiter den Meeresboden in verschiedenen Küstengebieten, in denen vermutet wurde, dass sich Tomás Gimeno das Leben nahm, nachdem er seine Töchter getötet hatte. Seine Leiche zu finden, wäre für den Abschluss des Verfahrens, aber noch viel mehr für seine Ex-Frau Beatriz Zimmermann wichtig gewesen, um Gewissheit zu haben.
Hinweise auf Suizid des Mörders gefunden
Ende Juni wurden von dem Tiefseeroboter etwa fünf Seemeilen vor Radazul in 1.500 Metern Tiefe zwei kleine Sauerstoffflaschen gefunden, von denen die Ermittler annehmen, dass sie Tomás Gimeno gehörten. Die Flaschen hatten je ein Füllvermögen von 50 ml und könnten nach Meinung verschiedener Experten von Tomás dazu benutzt worden sein, durch die Inhalation von purem Sauerstoff den Zustand der Bewusstlosigkeit herbeizuführen, während er sich mit einem Tauch-Bleigürtel in die Tiefe ziehen ließ.
Durch diesen Fund erhärtete sich auch bei den Ermittlern der Verdacht, dass Tomás Gimeno Selbstmord beging. Joaquín Amills, Präsident des Verbands „SOS Desaparecidos“ und Sprecher von Beatriz Zimmermann, erklärte, dass dieser Akt der Feigheit zu dem Persönlichkeitsprofil Gimenos passe, der wohl annahm, dass seine Leiche und auch die seiner Töchter niemals gefunden werden und er so nicht als grausamer Mörder gelten würde.
Die Ex-Frau von Gimeno und Mutter von Anna und Olivia, Beatriz Zimmermann, ist laut Aussage von Joaquín Amills totz des fehlenden letzten Beweises mittlerweile der festen Überzeugung, dass Tomás sich das Leben nahm.
Beatriz Zimmermann: „Vergesst niemals Anna und Olivia“
Mit einem neuen Dankesschreiben hat sich Beatriz bei allen an der Suche nach ihren Mädchen beteiligten Einsatzkräften und auch bei der Bevölkerung für die große Anteilnahme bedankt und die Bitte geäußert, Anna und Olivia nie zu vergessen. Über die sozialen Netzwerke wurden die Worte im Namen von Beatriz bekannt gemacht, die voller Trauer, aber auch tiefer Dankbarkeit sind, insbesondere auch dafür, dass so viele Menschen sich an der Unterschriftensammlung auf Change.org beteiligten, um die Suche nach Anna und Tomás fortzusetzen. Die Petition verzeichnete mehr als 250.000 Unterschriften.
In dem veröffentlichten Schreiben steht: „Es sollte nicht sein, und Anna und Tomás sind nicht gefunden worden, aber Beatriz ist voller Dankbarkeit für die von der Guardia Civil, der Besatzung des Schiffs und so vielen weiteren Personen, die an der Suche beteiligt waren, geleistete Arbeit. Außerdem ist ihr bewusst, dass alles, was im Bereich des Möglichen lag, getan worden ist, und dank dieser außerordentlichen Arbeit wenigstens die Wahrheit bekannt wurde. Deshalb möchte sich Beatriz von Herzen bedanken. Genauso wie wir hoffen, dass Anna und Olivia nie vergessen werden, wird Beatriz nie vergessen, dass sie nicht allein ist.“
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