Spanien will bis 2010 Waffen für 1,7 Milliarden Euro an den Karibikstaat liefern
Ein millionenschwerer Rüstungsdeal zwischen Spanien und Venezuela hat die ohnehin schon getrübten Beziehungen der spanischen und US-amerikanischen Regierung erheblich verschlechtert. Der Waffenverkauf an Venezuela trage zur „Destabilisierung der Zone“ bei, so die Kritik der Vereinigten Staaten.
Madrid/Caracas – Verteidigungsminister José Bono war Ende November nach Venezuela gereist, um im Namen der spanischen Regierung einen Rüstungsvertrag mit Präsident Hugo Chávez zu unterzeichnen, demzufolge Spanien bis 2010 für 1,7 Milliarden Euro vier Korvetten, vier Patrouilleboote sowie zehn Transport- und zwei Seeüberwachungsflugzeuge liefern wird.
Es handelt sich um den bislang größten Waffenverkauf Spaniens. Angesichts der Verkaufssumme, ist es vielleicht auch kein Wunder, dass Spanien trotz der deutlichen Proteste Washingtons an dem Abschluss des Abkommens festhielt. Spanien sei ein souveränes und autonomes Land, das sich bei dem Vertrag in allen Punkten an das internationale Recht halte, verteidigte Bono die Haltung Spaniens. Ganz abgesehen davon handele es sich bei den vereinbarten Lieferungen ausschließlich um „defensive“ Waffen, die beispielsweise bei der Bekämpfung des Drogenhandels zum Einsatz kommen.
Waffengeschäft soll
behindert werden
Wie ein US-Regierungssprecher wissen ließ, soll nun überprüft werden ob und wie der Deal mit Washingtons erklärtem Erzfeind Hugo Chávez zumindest behindert werden kann. Unter Umständen seien nämlich für einige der Flugzeuge, die Spanien an Venezuela liefern will, US-Teile nötig, für die die Vereinigten Staaten Lizenzen erteilen müssten. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch nocht nicht getroffen worden.
Venezuelas Staatschef Hugo Chávez lobte seinerseits die Haltung Spaniens, das sich von den „hegemonialen und imperialistischen Zielen“ der derzeitigen US-Regierung nicht habe beirren lassen. In seiner sonntäglichen Fernseh – und Radiosendung dankte Chávez „ganz Spanien“ sowie dem „König“ und der Regierung ausdrücklich für die „Standhaftigkeit“, die in dieser Angelegenheit unter Beweis gestellt worden sei. Sämtliche Waffen sollten ausschließlich im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und den Drogenhandel zum Eisatz kommen, versicherte der Staatschef.
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