Unbequeme Enthüllungen über Fehlentscheidungen, die zum größten Umweltdesaster an Galiciens Küste führten
Insgeheim bestand schon immer der Verdacht, dass – absichtlich oder nicht – letztendlich Fehlentscheidungen auf höchster Ebene zu dem größten Öldesaster aller Zeiten an Galiciens Küste führten. Die Rede ist vom Untergang des Öltankers Prestige Ende November 2002 vor der galicischen Küste.
Madrid – Aus unverständlichen und bislang nie ganz geklärten Gründen wurde der havarierte Tanker damals immer weiter auf´s offene Meer geschleppt, wo er schließlich auseinanderbrach und mit seiner giftigen Fracht – 73.000 Tonnen Schweröl – auf den Grund des Atlantiks sank. Experten hatten von Anfang an immer wieder davor gewarnt, den Tanker von der Küste zu entfernen. Die drohende Katastrophe sei nur abzuwenden, wenn der havarierte Tanker so schnell wie möglich in den nächstgelegenen Hafen gebracht werde, um dort das Schweröl abzupumpen.
Die Entscheidungsträger in der damaligen konservativen Regierung schenkten den Warnungen jedoch kein Gehör und so kam es zu einer der schlimmsten Ölkatastrophen an Spaniens Küste, deren Folgen bis heute zu spüren sind.
Der linken Partei Izquierda Unida wurden jetzt Tonbänder mit Aufnahmen sämtlicher Gespräche und Telefonate zugespielt, die damals zwischen der Regierung und den galicischen Behörden geführt wurden. Daraus ist klar ersichtlich, dass die Regierung damals – obwohl sie es immer geleugnet hatte – nicht einen Moment zögerte, den Tanker von der Küste zu entfernen. Alles, was es zu wahren galt, war Spanien aus der Verantwortung zu ziehen, in dem die Prestige möglichst nicht in spanischen Hoheitsgewässern unterging.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]