Wohnen wird auf den Inseln immer teurer: Fast die Hälfte des Gehalts geht dafür drauf
Kanarische Inseln – Die Mietpreise sind überall in Spanien in den letzten Jahren gestiegen. Und die Canarios sind diejenigen, die am stärksten unter den hohen Mietpreisen zu leiden haben. Auf den Inseln kommen zwei negative Faktoren zusammen: sehr niedrige Gehälter und sehr hohe Mieten.
Die Miete auf den Kanarischen Inseln beträgt im Schnitt 45% des durchschnittlichen Bruttolohns von 1.775,70 Euro. Zieht man davon die rund 35% ab, die für Steuerabzüge, Sozialversicherungsbeiträge etc. anfallen, ergibt sich ein durchschnittliches Nettogehalt auf den Kanaren von etwa 1.155 Euro.
Laut dem Bericht „Der Wohnungsmarkt in Spanien 2021/2022“, der Immobilienagentur Servihabitat, erreicht der durchschnittliche Mietpreis auf den Kanaren für eine Wohnung zwischen 80 und 90 qm 799 Euro monatlich. Nur vier autonome Regionen haben höhere Mietpreise als die Kanaren: Madrid (1.061 Euro), Katalonien (1.022 Euro), das Baskenland (999 Euro) und die Balearen (928 Euro).
Ferienvermietung treibt Preise in die Höhe
Eine der Ursachen für diese Situation ist der Tourismus. Die gleiche Lage herrscht nämlich auf den Balearen, ebenfalls eine wichtige Tourismusregion Spaniens, die auch unter einem Immobilienmarkt mit überhöhten Preisen leidet. Viele Wohnungen, die für Langzeitvermietungen vorgesehen waren, werden zu äußerst hohen Preisen jetzt an Touristen vermietet. Das hat das Angebot für Residenten verringert und die Preise in die Höhe getrieben. Einige dieser Immobilien sind aufgrund der Corona-Krise jetzt wieder auf den Immobilienmarkt zurückgekehrt. Aber sobald sich die touristische Situation wieder normalisiert, werden sie mit Sicherheit erneut zur Ferienvermietung angeboten. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Anstieg der Mieten ist der geringe öffentliche Wohnungsbau. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden fast keine öffentlichen Wohnungen gebaut, was ebenfalls zu einem Rückgang des Angebots geführt hat. Und während das Angebot schrumpft, steigt die Nachfrage weiter an, da die Bevölkerung der Kanaren auch in Zeiten der Wirtschaftskrise stetig gewachsen ist.
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