Regierung spricht von einem „rein veterinären Problem“
Anfang Juli wurde in Spanien der erste Vogelgrippe-Fall bekannt. Bei einem toten Wasservogel, einem Haubentaucher (Podiceps cristatus) wurde die gefährlichste Variante des H5N1 festgestellt. Das tote Tier war am 30. Juni von einem Spaziergänger bei einem künstlich angelegten See in der Nähe von Vitoria im Norden Spaniens entdeckt worden.
Madrid – Da sich der Mann mit Umweltthemen auskannte, wickelte er den Vogel in ein Tuch und brachte ihn zu einer nahegelegenen Polizeistation.
Das dem spanischen Landwirtschaftsministerium unterstehende Referenzlabor in Madrid stellte schließlich den H5N1-Virus fest und sandte eine Probe nach Großbritannien, wo im europäischen Referenzlabor festgestellt werden soll, von wo aus der Erreger eingeschleppt worden sein könnte.
Die spanische Regierung versicherte umgehend, es handle sich um ein „rein veterinäres Problem“ und es gäbe keinen Grund zur Sorge, was die Gesundheit der Bevölkerung betrifft. Tatsächlich sind bislang keine weiteren erkrankten Vögel entdeckt worden.
Experten halten es jedoch für äußerst überraschend, dass dieser Vogelgrippe-Fall Monate nach der eigentlichen Risikozeit aufgetreten ist und das noch dazu bei einer Vogelart, die nicht zu den Zugvögeln gerechnet wird. Nicht zuletzt deswegen sei es auch so wichtig, herauszufinden, woher der Virus stammen könnte. Ersten Untersuchungen zufolge handelt es sich um einen „europäischen Erreger“, der möglicherweise aus Tschechien eingeschleppt worden ist.
„Wir stehen nicht vor einer alarmierenden Lage“, meinte Gesundheitsministerin Elena Salgado beruhigend. „Es handelt sich um ein veterinäres Problem, mit dem gerechnet wurde und das auch schon in anderen Ländern aufgetreten ist.“
Die vonseiten der Regierung angeordneten Sicherheits- und Vorbeugungsmaßnahmen seien ausreichend, befand man auch in Brüssel und versicherte, dass das Risiko einer Übertragung auf den Menschen als verschwindend gering angesehen werden könnte.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]
