In Katalonien fanden die ersten Protestkundgebungen gegen eine Bewerbung um die Ausrichtung der Winterolympiade 2030 in den spanischen Pyrenäen statt
Barcelona – Die Plattform „Stop JJOO – Stoppt Olympische Spiele, die zu einer der ersten Kundgebungen nach Puigcerdá eingeladen hatte, vertritt die Ansicht, dass ein derartiges Großevent im krassen Widerspruch zu der drohenden Klimakrise stehe. Die Präsidentin der katalanischen Unabhängigkeitsverfechter befürchtet außerdem, dass die Spiele klare Elemente der „españolizacíon“, der Spanisierung, beinhalten würden.
2.500 Personen nach Angaben der katalanischen Polizei und mehr als 5.000 nach Angaben der Veranstalter, waren aus allen Zonen Kataloniens angereist und hatten sich im Messezentrum versammelt, wo in der Mittagsstunde der Protestzug zum zentralen Platz begann, wo ein Manifest verlesen wurde. Unter dem Leitmotiv „für lebendige Pyrenäen – stoppen wir die Olympischen Spiele – haben sich mehrere regionale politische Gruppen, wie Assemblea Nacional Catalana, ANC, CUP, En Comun Podem und Uniò de Pagesos, dem Protest angeschlossen.
Die Teilnehmer der Kundgebung trugen Schilder und Spruchbänder mit den unterschiedlichsten Aufschriften wie „Nein zu Olympischen Spielen – nicht hier und auch nicht woanders“, „30 Tage Feierlichkeiten und 30 Jahre Misere oder „Gefallen Dir die Berge? Willst Du sie natürlich oder voller Gebäude?
Bernat Lavaquiol, einer der Sprecher von Stop JJOO, hat den katalanischen Regierungspräsidenten Pere Aragonés gebeten, die bereits organisierte Befragung über die Bewerbung für die Winterolympiade 2030 zu „bremsen“.
Die ursprüngliche Idee einer spanischen Bewerbung war, die Winterolympiade in zwei Regionen auszurichten, und zwar in Katalonien und Aragón. Das Internationale Olympische Komitee hatte m 8. Juli 2021 eine Frist bis zum 20. Mai 2022 eingeräumt, um entsprechende Verträge über die Verteilung der Hauptveranstaltungen und Vorentscheidungen vorzulegen. Doch Diskussionen und Streitigkeiten dauerten noch bis eine Woche vor Ende der Frist an. Nun hat das Nationale Olympische Komitee eine weitere Fristverlängerung eingeräumt, weil sich die Parteien offenbar angenähert haben. Groß sind die Chancen offenbar nicht, die Bewerbung rechtzeitig fertigzustellen, sie einzureichen und sich auch noch gegen einige andere aussichtsreiche Bewerber durchzusetzen. Wie die ersten Proteste bereits zeigen, steht die Bevölkerung ohnehin nicht hinter diesen Plänen.