Hitzekampagne 2007 angelaufen


© WB

Die Aktion des spanischen Gesundheitsministeriums läuft vom 1. Juni bis 30. September

Zum vierten Mal hat das spanische Gesundheitsministerium seine Kampagne gegen die Hitze in Gang gesetzt. Der Plan soll den Gesundheitsrisiken hoher Temperaturen vorbeugen, nachdem auch im vergangenen Jahr 21 Personen an den Folgen der Hitze gestorben sind.

Madrid – Gesundheitsministerin Elena Salgado hatte Ende Mai die diesjährige Kampagne im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und dabei betont, dass die negativen Folgen einer Hitzewelle nach Möglichkeit verhindert werden sollen. Besonders gefährdet sind chronisch Kranke, Kinder, ältere Menschen sowie Personen, die unter freiem Himmel ihrer Arbeit nachgehen müssen.

Hitze-Notruf 900 22 22 99

Im Rahmen dieser Initiative, die seit dem ersten Juni und bis zum 30. September läuft, wurde eine kostenlose Telefonlinie mit dem Roten Kreuz eingerichtet, wo Notfälle gemeldet aber auch Rat und Hilfe erfragt werden können. Die Nummer ist 900 22 22 99. Im vergangenen Jahr wurde sie mehr als 70.000 Mal angerufen. Dort werden auch Hausbesuche für Personen vermittelt die sich aufgrund der Hitze in einer Notsituation befinden.

Der Plan stützt sich auf die Voraussagen, die das Nationale Meteorologische Institut täglich herausgibt. Entsprechend den zu erwartenden Temperaturen, werden unterschiedliche Risikostufen festgelegt und die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet.

Stufe 0 = grün

                kein Gesundheitsrisiko

Stufe 1 = gelb

                niedriges Risiko

Stufe 2 = orange

                mittleres Risiko

Stufe 3 = rot

                höchstes Risiko

Wie die Ministerin weiter erläuterte, richtet sich die Festsetzung der Stufen nach der Anzahl der Tage, an denen die Schwellentemperatur in der jeweiligen Provinz überschritten wird. Stufe 1 bedeutet, dass an einem oder zwei Tagen das festgelegte Limit überschritten wird. Bei Stufe 2 sind es drei bis vier Tage und bei Stufe 3 eine Hitzewelle von mindestens fünf Tagen. Für die Provinzen Teneriffa und Gran Canaria wurde die Schwellentemperatur beispielsweise auf 33 Grad festgesetzt. In den Provinzen Andalusiens sind die Grenzwerte weitaus höher angesiedelt. In Sevilla wird der Schwellenwert bei 40 Grad erreicht, in Córdoba sogar erst bei 41 Grad.

Wie schon in den vergangenen Jahren wird im Juli und August in den Medien eine Informationskampagne durchgeführt mit zahlreichen Tipps und Ratschlägen wie man sich vor der Hitze schützt, die während der Hitzewellen entsprechend intensiviert werden sollen.

Die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden für die bevorstehenden Sommermonate: viel Flüssigkeit trinken und sich öfter erfrischen, was für Kinder und alte Menschen besonders wichtig ist. Sich besonders zwischen 12 und 16 Uhr vor der Sonne zu schützen und während dieser Mittagsstunden schwere körperliche Anstrengung zu vermeiden. Sich so lange wie möglich in weniger warmen Räumen aufzuhalten, helle, leichte und atmungsaktive Kleidung zu tragen, und bei jeglichem Krankheitssymptom den Arzt zu Rate zu ziehen.

Ende vergangenen Sommers starben auf den Kanarischen Inseln drei Personen infolge einer extremen Hitzewelle. Das Gesundheitsamt meldete, dass die Todesursache bei allen drei Personen ein Hitzschlag war. Anfang September 2006 kletterte das Thermometer auf dem Archipel auf weit über 30 Grad. Erschwerend kam eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit hinzu. In Santa Cruz de Tenerife verringerte die Cepsa-Raffinerie ihre Produktion, um die ohnehin im Sommer deutlich stärkere Luftverschmutzung über der Hauptstadt nicht noch zu verstärken; die Gesundheitsbehörde der Regionalregierung gab Ratschläge für die Gestaltung des Tagesablaufs bei extremer Hitze und forderte die Bevölkerung auf, besonders ältere Menschen, Kranke und Kinder vor der Hitze zu schützen.

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