Schleichende Ermittlungen um die 2,7 Millionen Euro Lösegeld
Mit Haftstrafen von über 200 Jahren muss jeder der beiden Piraten rechnen, die im Zuge der Kaperung des baskischen Fischkutters Alacrana 400 Meilen vor der somalischen Küste verhaftet werden konnten. Die Anklage lautet auf 36 Entführungen, Raub und Einsatz von Waffen.
Madrid – Obwohl die Entführer Schäden von über 500.000 Euro an der Alacrana verursacht haben, ganz zu schweigen von dem finanziellen Verlust, der ihm durch den 47-tägigen Fischereiausfall entstanden ist, wird Schiffseigner Kepa Etxebarria keine Privatklage gegen die beiden Piraten Raageggesey Hasan Aji und Cabduwelli Cabdullahi Abdu Willy anstrengen. Von der 16-köpfigen Besatzung der Alacrana machen nur zwei Mannschaftsmitglieder von diesem Recht Gebrauch.
Verschlusssache
Die Ermittlungen gehen schleichend voran. Inzwischen hat Richter Santiago Pedraz den Schiffseigner und die Entführten verhört. Unklar ist jedoch nach wie vor, auf welchem Wege das Lösegeld von 2,7 Millionen Euro an die Entführer gezahlt wurde. Der Richter hat Berichte von der Guardia Civil, dem CNI und der Comisaría General de Información de la Policía angefordert. Die Guardia Civil erklärt, ihr sei nicht bekannt wie und an wen das Lösegeld geflossen ist. Der Geheimdienst beruft sich auf seine Schweigepflicht; die Akte sei unter Verschluss. Die Antwort der Polizeibehörde steht noch aus.
Noch ist nicht bekannt, wann der Prozess beginnen wird. Vor etwa einem Monat hat Abdy Willy seinen Verteidiger abgelehnt; nun wurde ihm ein Pflichtverteidiger gestellt.
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