ThyssenKrupp verlegt sein Werk und 55 Mitarbeiter nach Deutschland
Die schon im Sommer beschlossene und im Oktober umgesetzte Schließung des ThyssenKrupp-Werks in Galmed, Valencia, bringt den Verlust von 165 Arbeitsplätzen mit sich.
Valencia/Duisburg – Die mangelnde Auslastung der Feuerverzinkungslinie zur Oberflächenveredelung von Stahlblech für die spanische Auto- und Bauindustrie hatte zu diesem Schritt geführt.
Das internationale Konzerne Teile ihrer Produktion von einem Land in ein anderes verlegen und hie und da unrentable Fabriken stilllegen, war auch vor der Krise schon nicht ungewöhnlich und hatte immer schon schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Arbeitnehmer. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der Stahlkonzern und die Gewerkschaften eine bisher beispiellose Übereinkunft ausgehandelt haben, nach der die Mitarbeiter des Werks das Angebot haben, in ThyssenKrupp-Werken in Deutschland weiterbeschäftigt zu werden.
Der Konzern bezahlt den Umzug, stellt während der ersten drei Monate möblierte Wohnungen zur Verfügung, zahlt ein Jahr lang die Miete und Deutsch-Intensivkurse für die ganze Familie. Ein Großteil wird in den ThyssenKrupp-Werken in Duisburg arbeiten, den deutschen Kollegen gleichgestellt und mit unbefristeten Arbeitsverträgen, wie das Unternehmen verlauten ließ.
55 der 165 ThyssenKruppler haben sich entschlossen, das Angebot anzunehmen und sich auf ein neues Land und neue Aufgabenbereiche einzulassen. 40 weitere haben sich entschieden, in den Vorruhestand zu gehen und fünf haben in Spanien eine neue Arbeitsstelle gefunden. Übrig bleiben 50 Entlassene, die mit einer Abfindung zunächst in die Arbeitslosigkeit gehen. Der Rest hat sich noch nicht entschieden.
Die Auswanderer, insgesamt 120, sind Spanier zwischen 24 und 52 Jahren, vom Single bis zur mehrköpfigen Familie mit Kindern und Haustier, und haben ihr Abenteuer in Duisburg schon begonnen. Alle absolvieren Intensiv-Integrations- und -Deutschkurse im Duisburger Bildungszentrum. Bis sie Mitte Januar ihre neuen Arbeitsstellen antreten, sind sie damit beschäftigt, die notwendigen Formalitäten zu erledigen und sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Um die Integration in Job und Alltag zu erleichtern, wurden ihnen 30 spanischsprachige „Paten“ zur Seite gestellt, die die neuen Kollegen ehrenamtlich unterstützen.
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