Der spanische Schiffsbau steckt in der Krise, auch wenn Galiciens Regionalpräsident diese beenden möchte
Erst 2011 machte sich die Krise bei den spanischen Werften bemerkbar, die dank der Langzeitaufträge durchgehalten hatten. Doch dann machte sie sich umso stärker bemerkbar. Neuaufträge blieben aus, die ehemals von steuerlichen Anreizen angezogenen Investoren zogen ab, und die früher starke politische Unterstützung verpuffte wirkungslos.
Madrid – Das hatte zur Folge, dass historische und renommierte Werften wie Factorías Vulcano oder Astillero Barreras Insolvenzverfahren eröffnen mussten, diese Unternehmen konnten jedoch gerettet werden.
Da sich die meisten spanischen Werften in Galicien befinden, ist die Region stark betroffen. Umso mehr freute sich Regionalpräsident Alberto Núñez Feijóo, als Mexikos staatlicher Mineralölkonzern PEMEX die PMI-Reederei mit dem Bau zweier Wohnschiffe für die Mannschaften von Bohrinseln beauftragte. Diese hat die beiden spanischen Werften unter Vertrag genommen, die nun für 300 Millionen Euro die sogenannten „Flotels“ (aus dem Englischen: floating hotel) bauen werden. Darüber hinaus hatte PEMEX schon im Vorfeld 51% der Anteile von Barreras erworben und somit wohl das Unternehmen gerettet.
Durch die Aufträge würden nun zwischen 1.000 und 1.200 neue Stellen geschaffen, freute sich Núñez Feijóo, der gerne das Ende der Krise für die galicischen Schiffsbauer besiegeln möchte. Doch die Gewerkschaften sind skeptisch. Erst wenn kontinuierlich weitere Neuaufträge eingehen würden, könnte man davon ausgehen, dass die Flaute beendet sei, heißt es von den Arbeitnehmervertretern. Bei „Navantia“ ist man noch pessimistischer und bezeichnet den Auftrag als „Trostpflaster“, schließlich würde nur ein Viertel der Belegschaft damit beschäftigt werden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]