Das Urlaubsbudget steigt


Die Deutschen gehören zu den Nationen mit den höchsten Ausgaben im Spanienurlaub

Im ersten Quartal dieses Jahres stiegen die Ausgaben der Spanienurlauber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7% auf 10,764 Milliarden Euro, wie das Institut für Touristische Studien (IET) dieser Tage bekannt gab.

Auch die Anzahl der Touristen nahm von Anfang Januar bis Ende März um 5,3% auf 10,6 Millionen zu. Der Vergleich dieser Zahlen zeigt, dass der Anstieg der Urlauberzahlen nicht  der alleinige Grund für den Anstieg der Ausgaben ist, sondern dass die Touristen offenbar über ein höheres Urlaubsbudget verfügen.

Im ersten Quartal gab jeder Urlauber durchschnittlich 1.015 Euro – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,6% mehr – für seinen Spanienurlaub aus. Der Durchschnitt pro Tag betrug 116 Euro (+3,1%). Allerdings fasst diese Statistik den kompletten Betrag der Ausgaben für einen Spanienurlaub zusammen, ohne zu berücksichtigen, dass beispielsweise Flugtickets oftmals bei ausländischen Airlines gekauft werden, diese Teilbeträge also nicht nach Spanien fließen. Aus diesem Grund stehen die Besucher aus Lateinamerika nach Ausgabenhöhe weit oben auf der Liste, während Franzosen und Portugiesen, die oftmals im Auto anreisen, pro Person nur scheinbar wenig ausgeben. Am meisten lassen sich jedoch die Skandinavier (1.184 Euro) und die Deutschen (1.024 Euro) ihren Urlaub kosten. 

Auch wenn es sich bei den Skandinaviern um die „rentabelsten“ Gäste handelt, war der Anteil der Engländer an den Gesamtausgaben von 10,764 Milliarden Euro wegen ihrer größeren Anzahl höher und betrug 1,884 Milliarden Euro (+15%). Die Deutschen reihten sich an zweiter Stelle mit Ausgaben von 1,691 Milliarden Euro ein, 3% weniger als im ersten Quartal des Vorjahres. An dritter Stelle stehen die Italiener mit Gesamtausgaben von 503 Millionen Euro, sprich 37% mehr als im ersten Vierteljahr 2014. Dieser bedeutende Anstieg ist sowohl auf die Zunahme der italienischen Urlauber (+17%) als auch deren Urlaubsbudgets (ebenfalls +17%) zurückzuführen. 

Nach Regionen betrachtet wurden die höchsten Gesamtausgaben pro Urlaub mit 1.177 Euro in Madrid registriert, während wegen der höheren Besucherzahl in Aufenthalte am meisten auf den Kanarischen Inseln „investiert“ wurde nämlich 3,562 Milliarden Euro, gefolgt von Katalonien mit 2,289 Milliarden Euro und Andalusien mit 1,540 Milliarden Euro. 

Wenn die Ausgaben der Urlauber steigen, könnte man annehmen, der spanische Tourismus-Sektor nehme auch mehr ein. Doch weil oftmals an ausländische Unternehmen, beispielsweise für Flugtickets bezahlte Beträge, mit in die Statistik des IET einfließen, ist dies nicht automatisch der Fall. Aus diesem Grund ist eine differenziertere Statistik über die tatsächlich im Land bezahlten Dienstleistungen der Urlauber sowie die ins Land fließenden Devisen der Spanischen Nationalbank verlässlicher. Allerdings wird diese nicht regelmäßig erhoben. Die letzte Erfassung erfolgte im Januar. Im ersten Monat dieses Jahres beliefen sich die Ausgaben der Spanienurlauber nach den Daten des IET auf 3,402 Milliarden Euro, während die Nationalbank aufzeigte, der Tourismussektor habe 3,060 Milliarden Euro eingenommen.

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