Hypotheken- und Baugeschäft nehmen wieder Fahrt auf


Ausländische Investmentfonds kaufen Bauland

Parallel zur leichten Erholung der Wirtschaft werden auch wieder mehr Hypothekenverträge abgeschlossen. Das Statistikinstitut INE gab die neuesten Daten über den Abschluss von Hypotheken bekannt.

Demnach wurden im April 18.857 neue Hypotheken in den Grundbüchern vermerkt – 21,4% mehr als im Vorjahresmonat. Der durchschnittliche Darlehensbetrag zum Kauf einer Immobilie lag bei 100.683 Euro. Die meisten neuen Hypotheken wurden in Andalusien, Katalonien und Madrid aufgenommen. Seit Mai 2014 steigt die Zahl der Hypotheken stetig an.

Stellt sich die Frage, ob bei langsamem Abbau des Immobilienüberschusses der Markt – und das Bauwesen – langsam wieder in Schwung kommen werden. 

Gesteigertes Interesse an den Metropolen

Zumindest an spanischem Baugrund zeigen internationale Investitionsfonds wieder Interesse. Insbesondere im Zentrum der Metropolen und am Rande der Großstädte suchen die Fonds nach Grundstücken, die bis vor Kurzem nur mit Verlust an den Mann gebracht werden konnten. Häufig in Zusammenarbeit mit einer Immobilienagentur sollen wieder ganze Wohnviertel mit mindestens 50 Einheiten gebaut werden. Nur als Beispiel: Die US-Investmentgesellschaft Pimco hat ein Grundstück in Madrids zentraler Straße Juan Bravo erworben, die britische Castlelake hat diverse Grundstücke der Bad Bank Sareb abgekauft, das britische Unternehmen Chenavari hat sich für ein Vorhaben in Barcelona mit Vía Célere zusammengeschlossen.

Der US-amerikanische Investmentfonds Lone Star ist besonders stark im Geschäft. Nach dem Erwerb von Neinor, Immobilienagentur der Kutxabank, avanciert Lone Star derzeit zum größten Eigentümer von spanischem Bauland. Das Unternehmen hat bereits Baugrund für 200 Millionen Euro erworben und plant, noch eine Milliarde Euro zu investieren. 

Der Einstieg der Investmentfonds kommt den lokalen Bauunternehmen zugute, denn die Ausländer benötigen deren Kenntnis der lokalen Gegebenheiten sowie Fachkräfte. Meistens beteiligt sich das Bauunternehmen am Bauland, während zur Bebauung ein Bankkredit herangezogen wird. 

Insgesamt teilen Wirtschaftsexperten die Meinung, dass in den kommenden sieben Jahren das Baugeschäft um rund 7% zulegen wird.

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