Madrid argumentiert, Spanien könne sich angesichts der Wirtschaftskrise einen Verzicht auf mögliche Erdölvorkommen um die Kanaren nicht leisten
Die spanische Zentralregierung scheint dem jahrelangen Tauziehen um das Für und Wider möglicher Öl-Prospektionen in kanarischen Gewässern ein Ende bereiten zu wollen. Angesichts der Wirtschaftskrise könne es sich der spanische Staat einfach „nicht leisten“, auf die möglichen Erdölvorkommen rund um die Kanarischen Inseln zu verzichten, heißt es in einem Schreiben an die Regionalregierung.
Madrid – Spanien sei derzeit zur Abdeckung seines Bedarfs völlig auf den Ölimport angewiesen, ein „gefährliches Abhängigkeitsverhältnis“, wird weiter argumentiert.
Schon seit langem bemüht sich der multinationale private Energiekonzern Repsol YPF, bei dem der spanische Staat bis 2007 noch eine sogenannte „goldene Aktie“ besaß, die Genehmigung für Probebohrungen in den Gewässern um die Kanarischen Inseln zu erhalten. Konkret gilt das Interesse vorrangig einer Stelle vor Fuerteventura.
In dem Schreiben, das die Antwort der Zentralregierung auf eine entsprechende Anfrage der Abgeordneten für die Provinz Las Palmas de Gran Canaria, Pilar Gonález, war, wird zwar auch versichert, dass derartigen Prospektionen ein breitmöglichster „politischer und gesellschaftlicher Konsens“ vorausgehen müsse. Doch wird angesichts der von Madrid vorgebrachten Argumente deutlich, dass man sich an oberster Stelle schon längst für die Probebohrungen entschieden zu haben scheint und die Angelegenheit mit dem „Konsens“ nur noch als eine Frage der Zeit angesehen wird.
Vonseiten der kanarischen Regierung wurde daran erinnert, eine derartige Genehmigung könne nur erteilt werden, wenn sowohl die kanarischen Behörden als auch die Einwohner damit einverstanden sind. Dazu habe sich Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero bei seinem letzten offiziellen Kanaren-Besuch jedenfalls erneut verpflichtet.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]