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© Turismo de Tenerife

Forderungen an das neue Strukturgesetz

In Kürze läuft ein 2009 beschlossenes Strukturgesetz aus, dessen Hauptanliegen die Förderung der sich im freien Fall befindlichen Bauwirtschaft durch Rehabilitierung veralteter Hotels und touristischer Anlagen ist. Zeit, um Bilanz zu ziehen, die neuen Kernpunkte und Wegweiser herauszuarbeiten und sich der aktuellen Situation anzupassen.

In diesem Jahr hat der kanarische Tourismus einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt und kristallisiert sich immer mehr als einziger Rettungsanker für das hart getroffene Bauwesen heraus, denn der Rückgang öffentlicher Investitionen in Bauprojekte von 78% in den vergangenen zwölf Monaten und die leeren öffentlichen Kassen werden weitere Unternehmensschließungen und Entlassungen nach sich ziehen. Außerdem gilt es, den erfreulichen Tourismusboom zu sichern.

Verschiedene Vertreter der wichtigsten kanarischen Wirtschaftssektoren äußerten kürzlich gegenüber einer Tageszeitung ihre Meinungen und Forderungen an das neue Gesetz:

Jorge Marichal, Präsident des Hotelverbandes Ashotel, verlangt neue Ideen, um sich von anderen Urlaubszielen abzuheben. So sollten „innovative“ Produkte geschaffen werden, die nicht in den direkten Wettkampf mit anderen treten würden. Als Beispiel für eine produktive Erweiterung des Angebots nannte Marichal die Schaffung touristischer Villen, die jedoch nicht nur für den Luxussektor bestimmt, sondern auch an weniger kaufkräftigere Urlauber gerichtet sein sollen.

José Fernando Cabrera, Marichals Vorgänger im Amt, wünscht sich vom neuen Gesetz neben der Erneuerung touristischer Anlagen auch die Verschönerung der Urlaubsorte und die Schaffung „großer Infrastrukturen“ wie Yachthäfen und Golfplätze. In dieser Hinsicht schlug Cabrera den Bau von zwei Sporthäfen im Süden Teneriffas vor, denn viele große Yachten würden bei ihrer Atlantikkreuzfahrt nur aufgrund fehlender Anlegemöglichkeiten keinen Kurzbesuch auf Teneriffa einlegen. Des Weiteren sprach sich Cabrera für die Umwandlung brachliegender und verlassener Fincas zu Golfplätzen aus. Diese Infrastrukturen würden die Qualität verbessern und kaufkräftige Urlauber anlocken.

Fernando Senante, Leiter des Konsortiums zur Erneuerung von Puerto de la Cruz, erklärte, in Puerto reiche die qualitative Verbesserung der touristischen Unterkünfte nicht aus, die Einführung neuer touristischer Produkte sei „unumgänglich“. Die Unternehmer müssten dringend davon überzeugt werden, dass nicht nur die Unterkunft, sondern auch der gebotene Service „das Geschäft“ ausmache. Hotels und Freizeitunternehmer sollten zusammenarbeiten, um den Urlaubern ein reiches Angebot und neue Erlebnisse bieten zu können.

Federico García Barba, Präsident der Architektenkammer von Santa Cruz de Tenerife, kritisierte die bisherige Norm, die dem Bausektor noch mehr rechtliche Hürden in den Weg gelegt hätte. Er forderte, die während der letzten zehn Jahre eingeführten Hürden beim Städtebau genauestens zu überprüfen und wenn möglich abzuschaffen. Denn die „legalen Korsetts“ würden die Investitionen auf den Kanarischen Inseln bremsen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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