Warten auf einen Operationstermin


© EFE

Neue Kanarenregierung stellte konkrete Maßnahmen vor, um die langen Wartelisten abzubauen

Immer wieder verursacht das kanarische Gesundheitssystem wegen der endlosen Wartelisten für Operations- und Facharzttermine Schlagzeilen.

Nun gab der Kanarische Gesundheitsdienst die neuesten Zahlen vom Jahresende 2014 bekannt, die belegen, dass sich die Lage kaum verbessert hat.

 Im Dezember 2014 warteten auf den Kanarischen Inseln insgesamt 30.584 Patienten auf einen Operationstermin, 36.716 Patienten auf eine Diagnoseuntersuchung und 20.646 auf einen Arzttermin.

Die Wartezeit für eine Operation in einem öffentlichen Krankenhaus beträgt im Schnitt 164 Tage, im Hospital Insular und Doctor Negrin in Las Palmas sogar knapp 200 Tage.

In Anbetracht dieser Zahlen sind sich alle Parteien und Gewerkschaften in ihren Forderungen einig. Dass die Gesundheit von über 80.000 Personen gefährdet ist, erscheint ihnen skandalös. So forderten sie unlängst den Ressortchef für Gesundheit der Kanarischen Regierung, Jesús Morera,  auf, einen realistischen Plan auszuarbeiten, der die Wartelisten tatsächlichen reduziert,  statt „Schönheitskorrekturen“  vorzuführen, die jedoch wirkungslos seien.

Aktionsplan

Die neugewählte Kanarenregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, dieser Problematik ein Ende zu setzen. Der erste Schritt hierzu ist die seit langer Zeit versprochene Fertigstellung der Süd- und Nordkrankenhäuser auf Teneriffa und des neuen Inselkrankenhauses auf Fuerteventura. Auch die versprochenen Modernisierungsarbeiten an der Geburts- und Kinderklinik auf Gran Canaria und am Universitätskrankenhaus Nuestra Señora de Candelaria auf Teneriffa sollen nun durchgeführt werden.

Die Wartezeit für Operationen soll in Zukunft auf 90 bis 180 Tage beschränkt werden, bei Krebs- oder Herzoperationen auf maximal 30 Tage. 

Für Sprechstunden bei Spezialisten sollen die Wartezeiten ebenfalls reduziert werden: Auf 30 Tage bei Krebsverdacht, für andere Erkrankungen auf maximal 90 Tage.

Zur Entlastung der ständig überforderten Notaufnahmen sieht das neue Regierungsteam die Einstellung von mehr Personal vor. 

Die Ausstattung der Gesundheitszentren – die erste Anlaufstelle für Kranke – soll verbessert werden, um genauere und schnellere Diagnosen stellen zu können.

Für die meist „Vergessenen“ des kanarischen Gesundheitssystems, die geistig behinderten Menschen, ist ein Plan für ihre spezifische ärztliche Versorgung in Vorbereitung. Erstmals werden in diese Gruppe auch geistig behinderte Jugendliche einbezogen. Ein Tageszentrum mit Beschäftigungstherapien für verhaltensgestörte Menschen sowie Zentren, die diesen Personen bei ihrer gesellschaftlichen Integration zur Seite stehen, befinden sich in Planung.

Ein multidisziplinäres Team soll Hand in Hand mit den Ärzten und Krankenpflegern arbeiten, um  Mängel zu erkennen und zu beheben.

Die seit 2007 aufgrund der finanziellen Einschränkungen veranlasste Einstellungssperre soll aufgehoben werden. Mit der Folge, dass alle freien Stellen, bedingt durch Pensionierungen oder Krankheit, neu besetzt werden.

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