Reaktionen auf das Manada-Urteil


Demonstration auf Gran Canaria: „Wenn Du Dich wehrst, töten sie Dich, wenn Du Dich nicht wehrst, glauben sie Dir nicht“, steht auf dem Plakat links oben im Bild. Foto: EFE

Demonstrationen auf Gran Canaria, Lanzarote und Teneriffa

Kanarische Inseln – Der Skandal um das Gerichtsurteil im Fall „Manada”, in welchem die Vergewaltigung einer Frau durch fünf Täter abschwächend als sexueller Missbrauch eingestuft wurde und das spanienweite Proteste ausgelöste (siehe S. 52), hat auch auf den Kanaren Wellen geschlagen.

Sowohl in Las Palmas auf Gran Canaria als auch in Santa Cruz auf Teneriffa und auf Lanzarote kam es zu Demonstrationen gegen das Urteil, an denen sich jeweils mehrere hundert Personen beteiligten.

Unter dem Motto „Es ist nicht Missbrauch, es ist Vergewaltigung” brachten sie ihre Ablehnung des Urteils und ihre Unterstützung für das Opfer zum Ausdruck. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie „Schwester, ich glaube Dir” oder „Wenn sie eine angreifen, greifen sie uns alle an”.

Auch der Inselpräsident von Teneriffa, Carlos Alonso, äußerte sich zu dem Fall und erklärte der Presse gegenüber im Beisein von Kanarenpräsident Fernando Clavijo, das Manada-Urteil sei, abseits aller Erklärungen, dass ein Richterspruch zu respektieren sei, eindeutig ein chauvinistisches Urteil.

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