Für manche Dinge zahlt man kein Übergepäck …


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„Lichtblicke“ der deutschen Seelsorger auf Teneriffa – diesmal von Pfarrer Patrick Lindner, Katholische Gemeinde Teneriffa Nord

„Endlich Ferien!“ – In Deutschland beginnt dieser Tage für viele Schülerinnen und Schüler die lang ersehnte Ferienzeit. – Endlich einmal ohne Angst vor der nächsten Arbeit einfach nur faulenzen, Spaß haben – oder, wie man so schön sagt: „Einfach mal abhängen“!

Auch hier bei uns (immerhin darf ich das „hier bei uns“ seit dem 1. Juni sagen, denn von diesem Tag an hat mein Dienst auf Teneriffa begonnen) werden  viele in diesen Tagen wohl ihre Koffer packen und die Sommermonate wieder einmal in der Heimat verbringen. 

Sicher: Hier wird es – wahrscheinlich – nicht darum gehen, auszuspannen und das Leben zu genießen. Dafür ist, so denke ich einmal, hier auf der Insel der bessere Platz.

Aber ganz sicher freut man sich dennoch darauf, wieder einmal Verwandte und Freunde in der Heimat zu treffen.

Egal was auch immer auf dem Plan stehen sollte: Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde, irgendwie ist der Koffer immer ein wenig zu klein – und die ca. 20 Kilo Gepäck, die fürs Flugzeug erlaubt sind, sind allemal irgendwie viel zu wenig. Zumindest geht es mir meistens so, wenn ich für eine Reise packe.

Doch: Wenn der Urlaub dann rum ist, merkt man, dass man wieder mal viel zu viel Zeug eingepackt hat, das man genauso wieder aus dem Koffer holt, wie man es hineingetan hat. 

Jesus macht es da seinen Jüngern ein klein wenig „einfacher“ – er gibt ihnen im Evangelium quasi eine Packliste an die Hand, bevor er sie auf die Reise schickt:

Einen Wanderstab in der Hand und Sandalen an den Füßen – Kein Geld, keine Vorratstasche, nicht einmal ein zweites Hemd! So sollen sie ausziehen in die Dörfer und Städte und das Evangelium, die Frohe Botschaft, verkünden.

Sehr spartanisch!! – Wenn ich da an die ganzen Kisten, Kartons und Koffer für meinen Umzug hierher nach Teneriffa denke?! Die Leute von der Umzugsfirma waren nicht die einzigen, die nicht schlecht darüber gestaunt haben, was ein einzelner Mann so alles mit sich führen kann…

Aber Jesus gibt seinen Jüngern dafür etwas anderes mit auf den Weg: Nämlich die Vollmacht und die Gabe, Menschen zu heilen.

Auch uns hat Gott wunderbare Gaben für unser Leben mitgegeben. Diese Gaben, so verschieden sie auch sein mögen, sind Geschenke Gottes, die es gilt einzusetzen. Und wenn Gott gibt, gibt er meist im Übermaß! Oftmals merken wir es nur nicht!

Und keine Angst: Für diese Geschenke, für diese Gaben Gottes brauchen Sie beim Check-In garantiert kein Übergepäck zu bezahlen!

Vielleicht sollten wir deshalb die Urlaubszeit einmal gezielt dazu nutzen, zu fragen und zu schauen: Welche Gaben und Fähigkeiten hat Gott mir mitgegeben, und wie kann ich sie am besten für mich selbst, aber auch ganz bewusst für meine Mitmenschen einsetzen?

So möchte ich allen, die sich dieser Tage auf den Weg, auf die Reise machen – sei es hierher zu uns auf die Insel, oder von hier anderswohin, eine schöne, erholsame und gesegnete Ferienzeit wünschen.

Und: Ich freue mich jetzt schon darauf, im kommenden Herbst viele – für mich neue – Gesichter und Personen kennenzulernen; mit all den Gaben, die sie geschenkt bekommen haben! 

Ihr

Pfarrer Patrick Lindner

Katholische Touristen- und Residentengemeinde

Teneriffa Nord

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