Nachwuchs lernt den Sport mit der Lanze
„Salto del Pastor“ (auf Deutsch etwa Hirtensprung) nennt sich eine traditionelle Fortbewegungstechnik auf den Kanarischen Inseln, die den besonders in den Höhenlagen der Inseln lebenden Ziegenhirten einst – selten auch noch heute – half, unwegsames Gelände wie Berghänge oder Schluchten zu überwinden.
Schon die Ureinwohner der Inseln nutzten diese Technik, die später von der Landbevölkerung übernommen wurde.
Damit die Jugend nicht ihre Herkunft vergisst beziehungsweise die Traditionen ihrer Vorfahren kennenlernt, hat das Cabildo von Fuerteventura eine Aktion gestartet, um althergebrachte Spiel- und Sportarten, wozu auch der „Salto del Pastor“ zählt, wieder aufleben zu lassen. Unter dem Motto „No olvides lo Nuestro“ werden diverse Kurse angeboten, in denen der Nachwuchs an alte Bräuche herangeführt wird.
Ende April fand im Barranco Río Cabras in Puerto del Rosario zum vierten Mal in diesem Jahr ein Workshop statt, bei dem die Teilnehmer die Fortbewegung mit der lanzenförmigen „Lata“, einem langen stabilen Stab, an dessen Ende eine Metallspitze angebracht ist, die „Regatón“, „Puyón“ oder „Puya“ genannt wird. Durch den Einsatz des Stabes gelang es den Ureinwohnern und später den Hirten, steil abfallende Hänge, steinige Schluchten und Gräben zu überwinden. Heute wird der „Salto del Pastor“ kaum noch aus Notwendigkeit praktiziert, sondern vielmehr als Sportart in der Natur.
Weitere kanarische Traditionen, deren Erhalt das Programm „No olvides lo Nuestro“ zum Ziel hat sind der kanarische Ringkampf „Lucha Canaria“, der Stockkampf „Palo Canario“, das Ballspiel „Pelotamano“, das Stemmen des Pflugs (Levantamiento del Arado) etc.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]