Das Zuchtprogramm zur Wiedereinführung der Unechten Karettschildkröte auf Fuerteventura läuft mit großem Erfolg
Chofe und Albi heißen die beiden Meeresschildkröten, die auf Fuerteventura bald für Nachwuchs sorgen könnten. Die beiden Exemplare der Art Caretta Caretta erblickten vor fünf Jahren am Strand von Cofete das Licht der Welt.
Die Eier, aus denen sie und Hunderte ihrer Artgenossen schlüpften, waren im Rahmen des Zuchtprogramms zur Wiedereinführung der Unechten Karettschildkröte auf Fuerteventura von den Kapverden eingeflogen worden.
Im Alter von fünf Jahren haben die beiden Schildkröten nun ein Gewicht von 35 und 25 kg erreicht, und die Meeresbiologen mutmaßen, dass sie eventuell schon bald zur Fortpflanzung bereit sein könnten. In Freiheit lebende Meeresschildkröten dieser Art erreichen die Geschlechtsreife erst mit zehn Jahren.
Um den beiden groß gewordenen Schildkröten einen besseren Lebensraum zu schaffen, wurden in der Pflegestation zwei neue Becken mit einem Fassungsvermögen von je 7.500 Liter aufgestellt. Die Bassins, in denen die kleinen Schildkröten bis zu einem Jahr aufgezogen werden, fassen nur 1.500 Liter. Das Meerwasser wird direkt aus dem Atlantik in die Becken gepumpt und ständig erneuert.
Es liegt die Frage nahe, weshalb die Schildkröteneier zunächst im Sand von Cofete eingegraben werden, die kleinen Schildkröten dann aber unmittelbar, nachdem sie geschlüpft sind, in eine Pflegestation gebracht werden. Das hat zwei Gründe: Erstens wiegen die zarten Schildkrötenbabys bei der Geburt nur knappe 20 g, und ihre Überlebenschancen in der Natur sind mit 10% äußerst gering. Nach einem Jahr und mit einem Gewicht zwischen 200 und 500 g erhöhen sich die Chancen, dass die Schildkröten in Freiheit überleben auf immerhin 50%. Zweitens und als Basis des ganzen Projektes gilt die Tatsache, dass die Meeresschildkröten später einmal zur Eiablage an den Strand ihrer Geburt zurückkehren. Durch das Schlüpfen sowie die spätere Freilassung am Strand von Cofete soll erreicht werden, dass die Unechten Karettschildkröten in einigen Jahren wieder auf Fuerteventura ihre Eier ablegen.
Der 14 km lange naturbelassene und kaum touristisch genutzte Strand von Cofete ist der ideale Ort, um die Schildkrötennester sicher zu vergraben.
Die Möglichkeit der Zucht in Menschenobhut, die nun die beiden weiblichen Exemplare Chofe und Albi eröffnen, lässt die Herzen der Meeresbiologen höher schlagen. Wenn sie die Geschlechtsreife erreicht haben, soll ein erster Versuch mit künstlicher Befruchtung unternommen werden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]