Es besteht der dringende Verdacht, dass der kleine Yeremi in der Nähe seines Elternhauses entführt wurde
Seit dem 10. März wird ein 7-jähriger Junge auf Gran Canaria vermisst. Der kleine Yeremi José Vargas, der mit seinen Eltern in Vecindario, einer Ortschaft im Südwesten der Insel lebt, spielte, wie so oft, mit zwei etwa gleichaltrigen Cousins auf einem Grundstück in der Nähe des Hauses seiner Eltern und Großeltern im Ortsteil Los Llanos.
Als die Großmutter, Herminia Santana Pérez, die Kinder zum Essen rief, erschienen nur seine beiden Cousins. Wenige Minuten später lief Herminia nach draußen, um ihn erneut zu rufen. Aber Yeremi war spurlos verschwunden. Auch die Nachfragen bei den Nachbarn blieben erfolglos. Niemand hatte den kleinen Jungen gesehen.
In ihrer Verzweiflung alarmierte die Familie die Polizei, die auch umgehend sämtliche in solchen Fällen vorgegebenen Maßnahmen ergriff. Doch trotz der sofort angeordneten Suchaktion, an der sich neben Polizisten und Zivilschutz-Beamten auch zahlreiche Freiwillige, später sogar das Militär, beteiligten, insgesamt etwa 400 Personen, blieb die Suche an diesem und den Folgetagen erfolglos.
Zu diesem Zeitpunkt war sich die unter Schock stehende Mutter des Vermissten, Ithasysa Suárez Santana, bereits sicher: „Mein Kind wurde entführt.“ Der Verdacht erhärtete sich in den nächsten Tagen zusehends, denn obwohl sich immer mehr professionelle und freiwillige Helfer an der Suche beteiligten, wurde nicht ein einziger Hinweis auf den Verbleib des kleinen Jungen gefunden.
Während mit Hubschraubern, Spürhunden, Motorrädern, zu Fuß, mit Tauchern, Fahrrädern und Autos nach dem 7-Jährigen gesucht wurde, mobilisierte sich parallel dazu die Bevölkerung. Jeden Tag kommen zahlreiche Nachbarn und Freunde vor dem Haus der Familie zusammen, die mit ihrer Anwesenheit die Familie unterstützen, aber auch die Aufmerksamkeit der Medien auf den Fall lenken wollen. Am 13. März versammelten sich sogar über 5.000 Menschen auf der Plaza de San Rafael in Vecindario, um ihre Solidarität mit der Familie zu bekunden. Und auch die Medien widmen dem Fall ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit. Sowohl in regionalen als auch in nationalen Medien ist der Fall selbst zwölf Tage nach dem Verschwinden des Jungen immer noch eines der wichtigen Themen. Immer wieder wird über die Suche nach dem Jungen berichtet.
Da Yeremis Vater sich täglich an der Suche beteiligt und seine Mutter in ihrer Verzweiflung außer Stande ist, mit den Medien zu sprechen, hat Milagros Suárez, die Tante des Kleinen, die Rolle der Familiensprecherin übernommen. Ihrer Aussage zufolge versucht sich die Familie an die Hoffnung zu klammern, dass Yeremi entführt wurde, aber noch am Leben ist. Dass es sich jedoch, wie mancherorts berichtet wurde, um einen Racheakt innerhalb der Familie handeln könnte, weist sie entschieden zurück.
Die Polizei hält sich indessen mit der Bekanntgabe möglicher Hinweise auf den Verbleib des Jungen zurück, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Für viel Empörung hat in diesen Tagen auch die Nachricht gesorgt, dass ein 26-jähriger Inselbewohner versucht hatte, sich als Entführer Yeremis auszugeben, um ein Lösegeld von 6.000 Euro von der Familie zu erpressen.
Die 14-Jährige wird seit dem 30. Juli 2006 vermisst
Wo ist Sara Morales?
Das Verschwinden des kleinen Yeremis hat unweigerlich auch den Fall von Sara Morales Hernández wieder in Erinnerung gebracht. Die 14-Jährige stammt ebenfalls von Gran Canaria und wird seit dem 30. Juli 2006 vermisst.
Sie war an jenem Tag mit einem Freund im Einkaufszentrum La Ballena in Las Palmas de Gran Canaria verabredet gewesen, aber nie zu dem Treffen erschienen. Seitdem gibt es keine Hinweise über ihren Verbleib.
Ihre Mutter Nieves Hernández hat die Hoffnung jedoch noch nicht verloren und fand sogar die Kraft, um die Familie des kleinen Yeremis zu unterstützen.
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