Ungeklärtes Delfinsterben


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Bislang strandeten sieben tote Rauzahndelfine an der Küste Gran Canarias

An der Fakultät für Tier- medizin der Uni Las Palmas herrscht Ratlosigkeit. Der Tod von sieben Rauzahndelfinen innerhalb einer Woche hat die Statistiken über den Haufen geworfen. In den letzten neun Jahren waren auf den Kanarischen Inseln nur sechs dieser Meeressäuger gestrandet

Die Delfinkadaver tauchten im Abstand weniger Tage an der Südküste Gran Canarias auf. Sechs Exemplare konnten geborgen und klar als Rauzahndelfine (Steno bredanensis) identifiziert werden. Ein weiterer toter Delfin tauchte an einem nicht zugänglichen Punkt der Küste auf. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich ebenfalls um einen Rauzahndelfin handelt.

Nun wird in der Pathologieabteilung der Fakultät für Tiermedizin auf Hochtouren gearbeitet, um möglichst schnell die Todesursache herauszufinden. Der Leiter der Arbeitsgruppe, Pathologie-Professor Antonio Fernández, vermutete bereits nach den ersten Untersuchungen der Kadaver, dass die Tiere schnell und in derselben Gruppe starben. Außerdem muss der Tod eingetreten sein, als sie sich in seichten Gewässern befanden, denn an ihren Mäulern wurden Reste von bestimmten Wasserpflanzen gefunden, die in tieferen Gewässern nicht vorkommen. Auch der Leiter der Wildtierstation von Gran Canaria, Pascual Calabuig, bekannte sich zu der Annahme, dass die Tiere sehr schnell starben: „Es muss etwas gewesen sein, dass sehr schnell gewirkt hat. Noch nie in meinem Leben habe ich so etwas erlebt.“ Tatsächlich erinnert das Delfinsterben der verganenen Woche an das Walsterben im Jahr 2002 vor Fuerteventura infolge eines Marinemanövers. Damals strandeten 17 Wale und nur wenige überlebten. Dennoch schließen die Experten eine ähnliche Ursache in diesem Fall aus, da die Rauzahndelfine normalerweise nicht so tief abtauchen wie Wale und ein Tod durch zu schnelles Auftauchen eher unwahrscheinlich ist. Sie konzentrieren sich auf die Untersuchung des Mageninhalts der Delfine. Auffällig ist dabei, dass alle Tiere vor ihrem Tod Nahrung zu sich genommen hatten, woraus die Pathologen schließen, dass es sich um gesunde Tiere gehandelt haben muss. Die Ähnlichkeit des Mageninhalts bei allen bis zu Redaktionsschluss untersuchten Kadavern deutete außerdem darauf hin, dass es sich um Angehörige derselben Gruppe handelt. Obwohl die Wissenschaftler geneigt sind, eine Virusinfektion auszuschließen, werden auch Untersuchungen in diese Richtung durchgeführt.

Wichtig scheint die Klärung der Todesursache vor allem um eine mögliche Meeresverschmutzung feststellen und dagegen vorgehen zu können. Details über den Zustand der Organe, der Zellen und des Mageninhaltes könnten dabei wichtige Hinweise liefern. Pascual Calabuig meinte dazu: „Dies ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Die wahre Zahl der toten Delfine ist sicher weitaus höher, doch das Meer hat sie eben nicht bis hierher getrieben.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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