Interview mit Helmut Rasch


Der Unternehmer ist von den Vorteilen der kanarischen Sonderzone (ZEC) überzeugt

1. Womit beschäftigt sich Ihr Unternehmen? maxchoice unterstützt in Deutschland Unternehmen bei der Motivation ihrer Mitarbeiter und Kunden mit Hilfe von Incentives (Geschenkschecks, Sachbezugsschecks, Prämien, Geschenke, Gutscheine, …). Diese Incentives haben – in Abhängigkeit vom jeweiligen Ziel der Mitarbeiter-Motivations- oder Marketing-Aktionen – unterschiedlichs­te Ausprägungen. Unsere wichtigsten Incentives sind derzeit der maxchoice-Geschenkscheck (der kaufhaus-übergreifende Gutschein, mit der größten Shopping-Vielfalt Deutschlands), der maxchoice-Sachbezugsscheck (der einzige steuer- und sozialabgaben-freie, bundesweit einsetzbare Mitarbeiter-Gutschein) – sowie ein Kunden- und ein Mitarbeiter-Shop-System. maxchoice-Teneriffa unterstützt u.a. maxchoice-Deutschland bei der Bewältigung vieler logistischer Aufgaben sowie verkäuferisch und beratend mittels qualitativer Telefon-Akquisition. Derzeit wird an einem Event-Konzept gearbeitet – und es werden Teneriffa-Akzeptanzpartner gesucht, welche sich dem maxchoice-Geschenk­scheck-System an­schließen möchten – um das System zu erweitern.

2. Was für eine Bilanz können Sie bis jetzt aus Ihrer unternehmerischen Erfahrung ziehen? Es ist eine positive Erfahrung, unternehmerisch aktiv zu sein, aber auch eine große Aufgabe mit vielen Höhen und Tiefen. Auch wenn es mittlerweile primär „positiver Stress“ ist, so kommen immer neue und größere Herausforderungen, denen man sich immer wieder neu stellen muss. Es ist befriedigend, immer wieder neue Lösungen zu finden. Ich genieße es, selbstständig zu sein.

3. Wie kommt es, dass Sie sich für die Kanarischen Inseln entschieden haben? Zum einen wollte ich schon immer dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. Bei dem ganzjährig milden Klima der Kanaren kombiniert mit der Nähe zu Europa, war die Entscheidung nicht schwer. Ich arbeite nicht mehr für den Urlaub, ich arbeite im Urlaub, kann mich jeden Tag am Strand oder in den Bergen erholen, kann gesünder leben, bin weniger gestresst, kann motivierter arbeiten, kann klarer denken und besser entscheiden. Zum anderen ist auch die Stimmung der MitarbeiterInnen durch das immer milde Klima gut. Da wir primär am Telefon beraten und verkaufen, ist eine positive Stimmung in der Ansprache der MitarbeiterInnen von fundamentaler Bedeutung, denn diese überträgt sich auch auf den Kunden. „Tenerife, la isla amable“ – eine positivere Aussage für diesen Aspekt bietet kein anderer Stand­ort. Drittens ist es wichtig – immer mehr auch für mittelständische Unternehmen – strategisch, strukturell und systemtechnisch international aufgestellt zu sein, um chancen-, risiko-, kosten-, effizienz- finanz- und steuertechnisch, konkurrenzfähig zu bleiben und auch um konjunkturell und juristisch unabhängig von einem Land zu werden. Da die meisten unserer Kunden international aktiv sind, ist es erforderlich, dass auch wir unseren Service international ausweiten. Des weiteren sind unsere potentiellen Wettbewerber internationale Firmen und wir dürfen keine komparativen Nachteile haben. Die wirtschaftlichen Aspekte, welche zu der Entscheidung für die Kanaren führten, waren primär strategisch-struktureller und kostentechnischer Natur. Da die Kanaren die Wahl-Heimat für viele Europäer geworden sind, können wir hier Muttersprachler aus vielen Nationen als MitarbeiterInnen einstellen – optimale Voraussetzung für eine europäische Expansion. Durch die turistische Infrastruktur Teneriffas, können wir unseren Kunden und Interessenten weitere Services (z.B. Events) anbieten, welche wir in den jeweiligen Ländern nicht in dieser Form anbieten können. Durch die gute technische Infrastruktur gelingt es uns, Telefonate und Internet-Dienstleistungen problemlos und kostengünstig von Teneriffa aus durchzuführen. Kostengünstige und kurze Flug­anbindungen zu allen europäischen Flughäfen, günstige Telefongebühren (von privaten Dienstleistern), günstigere Büro- und Wohn-Mieten sowie geringere Lebenshaltungskos­ten, und nicht zuletzt auch die aus allen genannten Aspekten resultierenden niedrigeren Löhne, lassen Investitionen auf den Kanaren schnell rentabel werden.

4. Wie haben Sie von der Kanarischen Sonderzone (ZEC) erfahren? Durch einen Freund, per Zufall.

5. Welche Vorteile hat es Ihnen gebracht, der Kanarischen Sonderzone anzugehören? Welche Einschränkungen oder Beschränkungen hat sie Ihrer Meinung nach?

maxchoice ist ein stark wachsendes Unternehmen. Wachstum erfordert Investitionen – und für investierende Unternehmen gibt es eigentlich in jedem Land Steuervergüns­tigungen, wie Abschreibungsvorziehungen usw. Da wir derzeit alle potentiell entstehenden Gewinne – d.h. alle „freien“ Gelder – investieren müssen, um Marktführer in vielen Bereichen zu bleiben bzw. zu werden, ist das ZEC-Modell einer günstigen Gewinn-Besteuerung für uns eher von zweitrangiger also von langfristiger Bedeutung. Daher freuen wir uns über die Verlängerung der Vergünstigungen bis zum Jahr 2018. Für Unternehmen mit weniger „Marktdruck“ oder geringeren Expansionszielen kann das ZEC-Modell jedoch auch kurzfristig sehr interessant sein. Wichtiger als die Steuer­aspekte war für mich die Beratung durch die ZEC. Es war sehr gut, eine zentrale Anlaufstelle zu haben, die einem Investor die Wege ebnet und über Chancen, Unterlagen, Vorgehensweisen usw. informiert. Die Investitions-Anforderungen der ZEC sind zwar hoch, aber realisierbar. Der Zeitraum für den Mitarbeiter-Aufbau sollte jedoch etwas ausgedehnt werden. In einem halben Jahr 5 produktiv arbeitende MitarbeiterInnen aufzubauen, ist für einen Mittelständler, der gerade mit seiner Auslandsexpansion beginnt, schwer.

6. War das Genehmigungsverfahren zur Aufnahme in die ZEC sehr kompliziert? Was denken Sie über die Beratung und Genehmigungskriterien der Projekte? Und über die Vorteile, die sich Ihnen als ZEC-Unternehmen bieten? Das Genehmigungsverfahren war professionell und gut. Das resultierte zum einen aus einer fundierten Überlegung, was wir wie und warum im Ausland aufbauen können und wollen. Zum anderen war die Beratung der ZEC-MitarbeiterInnen sehr gut und engagiert. Auch nach der Investitionsrealisierung wird man weiterhin mit Rat und Tat betreut. Dass die ZEC natürlich auch Vorteile haben möchte und deshalb Genehmigungskriterien aufgestellt hat, ist mehr als verständlich. Dass sie profitable Unternehmen sucht, welche zusätzlich auf den Kanaren – und nur in ganz bestimmten Bereichen – investieren müssen und welche mindes­tens 5 ArbeitnehmerInnen beschäftigen müssen, um die Vorteile der ZEC erhalten zu können, ist ihr gutes Recht. Es profitieren letzten Endes 4 Seiten. 1. Die Kanaren. 2. Die ZEC-Unternehmen. 3. Die „Ursprungs“-Unternehmen in Deutschland, weil letztere auch durch die ZEC-Dependancen wettbewerbsfähig bleiben. 4. Die Ursprungsländer dadurch, dass die „Ursprungs“-Unternehmen und deren Arbeitsplätze erhalten bzw. ausgebaut werden können und sie auch durch das Halbeinkünfteverfahren weiterhin am Erfolg der gesamten Unternehmens-Struktur partizipieren können. Das ZEC-Modell ist für uns mittel- bis langfristig das lukrativste Steuer-Modell, was es derzeit in Europa gibt. Für mich sind die persönlichen und strategischen Aspekte die ausschlaggebenden Gründe für meine Entscheidung für die Kanarischen Inseln gewesen. Eine schöne und unternehmerisch-motivierende Perspektive ist das ZEC-Modell jedoch allemal!

7. Und zum Abschluss, welche Ratschläge würden Sie einem deutschsprachigen Unternehmer geben, der mit dem Gedanken spielt, ein Unternehmen auf den Kanaren zu gründen? Einem Unternehmer, der unabhängig entscheiden kann und dessen Familie offen für einen Umzug ist, kann ich nur empfehlen: 1. Entscheiden Sie sich für das „Leben“ – auf den Kanaren; 2. Realisieren Sie den ersten Schritt in die Internationalisierung zur weiteren Absicherung Ihrer Firma – auf den Kanaren, denn es gibt kaum einen Standort mit besseren Gesamt-Rahmenbedingungen; 3. Lassen Sie sich von neutralen und kompetenten! Wirtschaftsberatern strategisch beraten, was alles in Deutschland erforderlich ist, um Ihr deutsches Standbein professionell weiterführen lassen zu können, welche Wachstums- Aufgaben oder/und neue Bereiche sinnvoller Weise auf den Kanaren ZEC-konform! angesiedelt werden sollten – und auch, was steuerrechtlich alles notwendig ist, um Ihre internationalen Aktivitäten steuerkonform zu gestalten.

Weitere Information: deutsch2@zec.org, www.zec.org

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