Anwälte legen Beschwerde gegen Ungleichbehandlung in einer Justizvollzugsanstalt ein
Vier Anwälte aus Las Palmas, Rosa de León, Isabel Saavedra, José Mario López Arias und José Manuel Santana Hernández, haben Beschwerde bei der Anwaltskammer eingelegt wegen der „unwürdigen, demütigenden und erniedrigenden“ Behandlung, die Anwälten im Gefängnis Las Palmas II in Juan Grande zuteil wird, wenn sie ihre Mandanten dort besuchen.
Santana Hernández spricht von einem „kafkaesken Umgang“ mit den Rechtsbeiständen, der den Schutz der Mandanten beeinträchtige. Er müsse sich praktisch ausziehen, und, wenn er zu den Mandanten hineingehe, den Gürtel, die Brieftasche, die Schuhe und sogar die Aktentasche mit den Unterlagen seines Klienten draußen lassen. Und all das, obwohl bei den Treffen ohnehin keinerlei körperlicher Kontakt zugelassen werde. Immer sei eine Glasscheibe dazwischen, und wenn der Mandant ein Dokument anschauen solle, dann werde man aufgefordert, dieses als Brief zu schicken.
Die Anwältinnen berichten davon, dass sie sogar ihre BHs ausziehen mussten, sofern diese durch Metallbügel verstärkt sind und so den Alarm der Metalldetektoren auslösen.
Verantwortliche der Justizvollzugsanstalt Las Palmas II hingegen bestreiten einen entwürdigenden Umgang mit den Anwälten und behaupten, sie würden nur die Vorschriften einhalten. Nach den Bestimmungen wären nur Richter und Staatsanwälte davon befreit, sich durch den Metalldetektor überprüfen zu lassen und sich den Sicherheitsvorschriften zu unterwerfen.
Auch Letzteres beanstanden die Anwälte, denn sie sehen darin eine Ungleichbehandlung der juristischen Berufsgruppen. Auch die Wärter und sonstigen Angestellten seien von diesen Sicherheitsvorschriften ausgenommen, nur die Anwälte würden wie Delinquenten behandelt, denen samt und sonders zuzutrauen sei, dass sie Mobiltelefone, Schuss- und Stichwaffen einschmuggeln würden.
Seltsam ist auch, dass dergleichen Maßnahmen in dem anderen Gefängnis von Gran Canaria, in Salto del Negro nicht üblich sind. Die Angelegenheit ist mittlerweile der Ombudsfrau Soledad Becerril vorgelegt worden, die prüft, ob eine Untersuchung eingeleitet werden soll.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]