Ein Prozess musste wegen schlampiger Verwaltungsarbeit bereits zwei Mal vertagt werden
Der mutmaßliche Schiffsführer des Flüchtlingsbootes, das vor über einem Jahr mit 161 Afrikanern an Bord Tazacorte erreichte, sollte am 2. Oktober endlich vor Gericht gestellt werden. Nach einem Jahr Untersuchungshaft im Gefängnis Tenerife II in La Esperanza (Teneriffa) sollte über Schuld oder nicht Schuld entschieden werden. Doch der Termin platzte, und zwar nicht zum ersten Mal.
Teneriffa – Ein Verwaltungsfehler führte dazu, dass Richter, Anwälte und Zeugen zwar pünktlich um 10.00 Uhr im Verhandlungssaal des Gerichts in Los Llanos de Aridane (La Palma) erschienen, die Hauptperson aber fehlte. Der Angeklagte nämlich war missverständlicherweise vom Gefängnis in La Esperanza in den Gerichtssaal in Santa Cruz de Tenerife gebracht worden, wo er natürlich vergeblich auf die Verhandlung wartete.
Missverständnisse und Fehler kommen vor, mag sein. Im Fall dieses Mannes, der seit einem Jahr in U-Haft auf den Gerichtstermin wartete, ist es allerdings nicht das erste Mal. Schon vor vier Monaten musste ein angesetzter Verhandlungstermin wegen einer Verwechslung vertagt werden. Damals war es genau umgekehrt: der Angeklagte sollte in Santa Cruz de Tenerife vor Gericht gestellt werden, Anwälte und Zeugen hatten jedoch in ihrer Vorladung keinen Hinweis darauf erhalten, dass die Verhandlung auf Teneriffa stattfinden würde, erschienen also in Los Llanos vor Gericht.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]