Am 24. Juli wird das Königspaar das „Gran Telescopio de Canarias“ einweihen
König Juan Carlos und Königin Sofía werden Ende Juli auf den Kanaren erwartet. Obwohl der eigentliche Grund für den Besuch des Königspaars auf den Inseln die Einweihung des Großteleskops GTC auf La Palma ist, werden die Monarchen auch Teneriffa besuchen. Am 23. Juli wird das Königspaar in La Laguna zur Eröffnung des neuen Sitzes der Kunststiftung Cristino de Vera erwartet.
Die Sparkasse CajaCanarias hat die Restaurierung eines Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert in der Calle San Agustín 18 übernommen, das von nun an Sitz der Stiftung sein wird.
Am folgenden Tag wird das Königspaar dann nach La Palma weiterreisen, um dort die offizielle Einweihung des Gran Telescopio de Canarias vorzunehmen.
Das spanische Königshaus ist seit der Planungs- bzw. Entstehungszeit mit dem Großteleskop auf La Palma verbunden. Thronfolger Prinz Felipe, bekennender Amateurastronom, legte im Juni 2000 den Grundstein für das Grantecan. Im Juli 2007 reiste er zur „Zeremonie des ersten Lichts“ des nunmehr fertiggestellten Riesenteleskops auf die Insel, und nun wird das Königspaar quasi als Höhepunkt die offizielle Einweihung vornehmen.
Ursprünglich war anlässlich der Einweihung ein spektakuläres Musikevent, das „Concierto de las estrellas“, geplant. Das Konzertprojekt, an dem Queen-Gitarrist Brian May zusammen mit dem französischen Komponisten Jean Michel Jarre arbeitete, sollte Musik und Astronomie im Sinne der „Sphärenharmonie“ kombinieren. Weltbekannte Künstler waren für die Teilnahme vorgesehen und sollten daraus ein musikalisches Event ersten Ranges machen. Doch die ebenfalls astronomischen Kosten haben das Großprojekt ins Wasser fallen lassen. Die kanarische Regierung wollte und konnte die Finanzierung der geschätzten vier Millionen Euro nicht übernehmen. Nach einer letzten Stellungnahme der Regierung im März dieses Jahres wurde es still um das Projekt. Damals erklärte der Vizeleiter des kanarischen Kulturministeriums, Alberto Delgado: „Die Finanzierung im Alleingang ist unmöglich. Außerdem wäre es in der derzeitigen Wirtschaftslage verantwortungslos, so viel Geld zu investieren.“
Das Rahmenprogramm der GTC-Einweihung wird letztendlich nun doch wenig spektakulär ausfallen. Ansprachen verschiedener Politiker und natürlich des Königs sowie ein Besuch der geladenen Gäste im Inneren des Teleskops sind vorgesehen.
Größtes Spiegelteleskop der Nordhalbkugel
Das Gran Telescopio de Canarias (GTC) ist ein Kind des astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC) und wurde von der GRANTECAN S.A. umgesetzt, die Design, Bau und Montage übernahm. Über tausend Personen und rund 100 Unternehmen waren an der Verwirklichung dieses größten Teleskops der Nordhalbkugel beteiligt. Planung und Bau haben die wahrlich astronomische Summe von 130 Millionen Euro verschlungen.
Das GTC verfügt über einen Hauptspiegel mit 10,4 Metern Durchmesser. Mit modernster Technik werden mit dem GTC Aufnahmen äußerst schwacher Himmelskörper möglich. „Es ist wie eine Zeitreise“, berichtet ein Wissenschaftler, „denn das Licht, das wir empfangen hat seine Reise vor rund 15 Milliarden Jahren angetreten“. So erwarten die Astronomen durch den Einsatz des Grantecan Antworten auf viele Fragen im Zusammenhang mit der Entstehung des Universums zu erhalten.
Neben dem spanischen Ministerium für Wissenschaft und Innovation und der kanarischen Regierung haben sich am GTC Institutionen aus Mexiko (Universidad Autónoma de México und das Instituto Nacional de Astrofísica, Óptica y Electrónica) und den USA (Univeristät Florida) sowie der EU über den Feder-Fonds für regionale Entwicklung beteiligt.
„Die Insel der Sonne und der Sterne“ schwärmte Kronprinz Felipe, als er am 13. Juli 2007 zur Eröffnung des Probebetriebs des GTC La Palma besuchte. Die Kanareninsel hat sich in der Welt der Astronomie durch den 2.400 Meter hohen Roque de los Muchachos einen privilegierten Platz geschaffen. Nun strebt La Palma ein neues großes Ziel an: die Insel möchte Standort des European Extremely Large Telescope (E-ELT) werden, ein Projekt der Europäischen Südsternwarte für ein neues optisches Teleskop mit einem revolutionären Hauptspiegel-Durchmesser von 42 Metern.
Lesen Sie hierzu einen Bericht in der nächsten Wochenblatt-Ausgabe.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]