Die Chancen stehen laut Miguel Cloüsner-Godott vom Weltnetz der UNESCO-Biosphärenreservate gut
Im Februar letzten Jahres wurde im Cabildo von La Gomera die Kandidatur der Insel als Biosphärenreservat der UNESCO beschlossen. Schon damals zeigte sich Cabildo-Präsident Casimiro Curbelo fest davon überzeugt, dass die Insel sämtliche Voraussetzungen für diese Anerkennung erfüllt. Nun scheint sich seine Vorhersage zu bewahrheiten.
Wie Miguel Cloüsner-Godott vom Weltnetz der UNESCO-Biosphärenreservate am 9. Juni ankündigte, wird die Kanareninsel voraussichtlich im Juli als Biosphärenreservat anerkannt. Per Videokonferenz überbrachte Cloüsner-Godott dem Cabildo-Rat die frohe Botschaft: „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird La Gomera auf der Tagung des Internationalen Rats des MAB-Programms zwischen dem 9. und 13. Juli in Paris zum Biosphärenreservat ernannt“.
Casimiro Curbelo jubelte nach Bekanntwerden dieser Nachricht, dass La Gomera in Feierstimmung sei und nun endlich den Platz innerhalb der weltweiten Ökosysteme einnehmen werde, der der Insel gebühre. Die Inselbeauftragte für Territorialentwicklung, Ventura del Carmen Rodríguez, stellte fest, dass man nach hartem Einsatz nun nur noch einen Schritt von diesem bedeutenden Titel entfernt sei.
La Gomeras Nationalpark Garajonay wurde von der UNESCO bereits vor 25 Jahren zum Weltnaturerbe erklärt.
Die Liste der kanarischen UNESCO-Biosphärenreservate umfasst La Palma (Erklärung des Gebiets El Canal y Los Tiles im Jahr 1983, 2002 erweitert auf die gesamte Insel), Lanzarote (Erklärung 1993), El Hierro (seit 2000), Gran Canaria (Erklärung 2005, umfasst etwa ein Drittel der Inselfläche und beinhaltet Gebiete der Gemeinden San Bartolomé de Tirajana, Agaete, Mogán und einen kleinen Bereich von Vega de San Mateo, der innerhalb des Parque Rural de El Nublo liegt), Fuerteventura (Erklärung 2009).
Teneriffa und La Gomera sind bislang die einzigen Kanareninseln, auf denen die Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur noch keine Biosphärenreservate ausgewiesen hat. Auf Teneriffa bemüht sich die Stiftung Santa Cruz Sostenible, gegründet von der Stadt Santa Cruz und der Sparkasse CajaCanarias, die für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt eintritt, seit einiger Zeit um die Erklärung des Anaga-Massivs zum UNESCO-Biosphärenreservat.
Biosphärenreservate sind Teil des UNESCO-Programms Mensch und Biosphäre. Ziel des Programmes ist die Entwicklung von Strategien zur nachhaltigen Nutzung der Lebensräume und die Erhaltung der natürlichen Vielfalt.
Die Biosphärenreservate sind Gebiete, deren Land oder Küste in ein besonderes Ökosystem eingeschlossen sind, das durch das internationale MAB-Programm (Man and Biosphere) gefördert wird, um ein Beispiel für das Gleichgewicht zwischen Technik, Fortschritt und Natur zu geben. Ziel ist es, ein Modell des idealen Zusammenspiels von Mensch und Umwelt in jeder einzelnen Situation zu schaffen. [bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]