Teilweise wird es bis zu 100 Jahre dauern, bis die Schäden komplett ausgeglichen sind
Im August jährten sich die schweren Waldbrände auf La Gomera zum zweiten Mal. Parkdirektor Ángel Fernández nutzte den Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen, und gab bekannt, dass sich 66% der verbrannten Fläche im Garajonay-Nationalpark sicher erholen würden, während die restlichen 33% gefährdet seien und eine aktive Wiederaufforstung eingeleitet worden sei.
Vor zwei Jahren verwüsteten die schweren Waldbrände 10% der gesamten Fläche La Gomeras; 20% des Garajonay-Nationalparks fielen den Flammen zum Opfer. Viele Gomeros mussten zusehen, wie ihre Häuser und Grundstücke vernichtet wurden; besonders hart traf es damals die Anwohner von Valle Gran Rey.
Im Gespräch mit einer Tageszeitung klärte Ángel Fernández, Direktor des Garajonay-Nationalparks, dieser Tage über den aktuellen Stand der Dinge auf. Demnach erholen sich die verbrannten Flächen im Nationalpark unterschiedlich. Nach seiner Meinung würde es insgesamt zwischen 80 und 100 Jahren dauern, bis die durch den Waldbrand verursachten Schäden komplett ausgeglichen wären, doch die betroffenen Flächen würden sich unterschiedlich schnell und gut erholen.
Bei zwei Dritteln der Fläche gebe es gute Chancen für eine komplette Erholung in 30 bis 50 Jahren. Zum einen handele es sich um jungen Wald, wo sich bereits wieder Sträucher ausbreiten würden, zum anderen um Lorbeerwald, dessen Erholung ebenso abzusehen sei. Hinsichtlich der Erholung des restlichen Drittels der betroffenen Fläche hätten sich seine Forstexperten jedoch skeptisch gezeigt, umso mehr würde sich das Parkteam hier um die Wiederbewaldung bemühen. Doch mit einer vollkommenen „Genesung“ könne – wenn überhaupt – erst in rund hundert Jahren gerechnet werden.
Der Parkdirektor wies jedoch auch darauf hin, dass 80% des Nationalparks vom Feuer verschont geblieben und vollkommen intakt seien. „Die wundervolle Natur des Garajonay existiert weiter,“ betonte Fernández, der jedermann zu einem Besuch einlädt.
Dieser Tage gab die Kanarenregierung bekannt, 300.000 Euro für die Wiederaufforstung der verbrannten Flächen zur Verfügung zu stellen. Ab Mitte September sollen Mitarbeiter des öffentlichen Unternehmens Gesplan abgestorbene Bäume fällen, die Reste zur Erosionsbekämpfung einsetzen, Büsche und Gestrüpp ausputzen und Knospen nachwachsender Bäume selektieren. Außerdem werden 35 Arbeitslose vier Monate lang beschäftigt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]