Sozialisten legten im Kanarischen Parlament einen Entschließungsantrag vor
Kanarische Inseln – Das Kanarische Parlament hat – mit der Enthaltung der Partido Popular (PP) – einen Entschließungsantrag der sozialistischen Fraktion (PSOE) angenommen, um die spanische Regierung aufzufordern, sich stärker dafür einzusetzen, dass spanische Häftlinge ihre Strafe im Heimatland verbüßen können.
Derzeit sitzen laut Information der PSOE 35 kanarische Bürger Haftstrafen in ausländischen Gefängnissen ab, die meisten davon in Südamerika. In Peru sind 12 Canarios inhaftiert, in Kolumbien fünf und zwei in Brasilien. Weitere kanarische Bürger sitzen Haftstrafen in Portugal, Großbritannien, Italien, Japan und den USA ab.
85% der Canarios, die außerhalb von Spanien inhaftiert sind, verbüßen Haftstrafen im Zusammenhang mit Drogendelikten, stellt die PSOE weiter fest. Parteisprecher Gustavo Matos, der den Entschließungsantrag vorlegte, erklärte, dass die Wirtschaftskrise zum Anstieg dieser Art von Straftaten beigetragen habe. Die Verzweiflung habe gewöhnliche Bürger ohne vorherige Kontakte zur Drogenszene dazu getrieben, als Kuriere für die großen Mafias zu arbeiten, oftmals durch Täuschung.
Über den Entschließungsantrag fordert das Kanarische Parlament die Regierung in Madrid auf, die Verfahren für die Überstellung der kanarischen Bürger zu beschleunigen. Auch wird der Staat aufgefordert, den Empfehlungen Folge zu leisten, die im letzten Bericht der Bürgerbeauftragten Soledad Becerril aufgeführt sind. Darin wird unter anderem eine bessere Betreuung, auch durch die Zurverfügungstellung von kostenlosem Rechtsbeistand für mittellose spanische Häftlinge im Ausland gefordert.
Darüber hinaus wurde die kanarische Regierung aufgefordert, dem Beispiel anderer autonomer Regionen wie Kastilien und León oder Andalusien zu folgen, und Vereinbarungen mit Hilfsorganisationen zur Betreuung kanarischer Strafgefangener in ausländischen Haftanstalten zu treffen.
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