Santa Cruz de Tenerife geht mithilfe der Stiftung Neotrópico auf Papageienfang
Teneriffa – In den Parkanlagen von Santa Cruz de Tenerife haben sich mehrere Kolonien von Halsbandsittichen angesiedelt, die der Stadtverwaltung Kopfzerbrechen bereiten. Die Haltung der grünen Sittiche ist seit dem Jahr 2013 verboten. Dennoch schätzt die Natur- und Tierschutzstiftung Neotrópico, dass in Teneriffas Hauptstadt mittlerweile bis zu 100 dieser kleinen Papageien leben und nisten. Eine Studie aus dem Jahr 2015 bezifferte den Bestand der Halsbandsittiche auf Teneriffa mit 300 Exemplaren.
Nun hat das Umweltamt der Stadt Santa Cruz eine mit der Stiftung Neotrópico gemeinsame Aktion angekündigt, um die exotischen Vögel aus den städtischen Parkanlagen zu entfernen. Fallen sollen in den beiden Stadtparks Parque García Sanabria und Parque La Granja sowie im Palmetum aufgestellt werden. Selbstverständlich werden die Vögel dabei weder verletzt noch getötet, sondern in Volieren bei der Stiftung Neotrópico untergebracht, wird von der Stadtverwaltung angemerkt.
Ursprünglich kommt der Halsbandsittich aus Asien und Afrika. Alexander der Große soll diese Papageienart einst aus Asien nach Griechenland gebracht haben, weshalb die grüngefiederten Vögel auch unter dem Namen Kleiner Alexandersittich bekannt sind. Über die Jahrhunderte ist diese Art aber auch fern ihrer ursprünglichen natürlichen Lebensräume heimisch geworden und hat sich so gut angepasst, dass heute in vielen Ländern Europas recht große Bestände registriert werden. Auch in Deutschland leben mehrere Tausend Halsbandsittiche in Parks und Wäldern. Die Bestände haben sich vor allem durch die sogenannten „Gefangenschaftsflüchtlinge“, sprich entflogene oder ausgesetzte Exemplare, vergrößert.
In Santa Cruz de Tenerife hat sich die gebietsfremde Art derart ausgebreitet, dass im Jahr 2013 die Haltung dieser „invasiven Art“ verboten wurde. Die exotischen Sittiche machen einheimischen Vogelarten die Nistplätze streitig, und auch die Nahrungskonkurrenz stellt eine Gefahr für hiesige Arten dar. Die Stadtverwaltung spricht außerdem von Schäden für die Flora.
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