Abschied von Gisela Huber


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Tag der offenen Tür in der Skulpturen-Finca „Los Cardones“ in San Isidro im Februar

Am 11. September 2008 erlag Gisela Huber vom Skulpturenpark der Gernot Huber-Stiftung in Deutschland einem Krebsleiden. Am 11. Dezember 2008 nahm auch Teneriffa im Beisein von Inselpräsident Ricardo Melchior sowie dem Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Ingo F. Pangels, in einer Gedenkfeier in der Skulpturen-Finca „Los Cardones“ der Stiftung in San Isidro Abschied.

Ihre hiesigen Freunde, unter ihnen Teneriffas alte Familien del Hoyo, de Lugo und Musitu, erlebten dabei die Enthüllung eines Gedenktriptychons, das ihr Mann Gernot Huber nach 52 glücklichen und aufregenden Ehejahren zu ihren Ehren geschaffen hat. Noch vor ihrem Tod hatte Gisela Huber, der gute Geist der Stiftung, die Gestaltung aus Edelstahl angeregt und den Entwurf mit bewegten Teilen begutachtet. Als Vermächtnis der Stiftung trägt die Skulptur neben ihren Lebensdaten die Inschrift „Möge unsere Kunst den Menschen Freude bereiten“.  Die beiden Stifter nahmen und nehmen es damit sehr ernst und werden darin vom Stiftungsbeirat unterstützt.

Auch Teneriffas Cabildo-Präsident Melchior erwähnte an dem Gedenktag die große Bedeutung des Skulpturenparks für die Kunstszene der Insel. In seiner Laudatio bemerkte Gerhard Schulze, ein alter Freund der Familie: „Für das Ehepaar Gisela und Gernot Huber war der Beruf zur Berufung geworden. Jedes einzelne Werk beinhaltet eine konkrete Aussage: eine Mahnung an die Menschheit, eine Erinnerung, ein Menetekel, eine Vision, ja, manchmal gar eine Offenbarung. Wohl kaum ein Besucher konnte und kann sich des eigenartigen Zaubers und der Magie des „Klaustrums“ hier auf dieser Kunst-Finca entziehen, das dem darunter sich aufhaltenden Menschen auf wundersame Weise Ruhe, Gelassenheit, Harmonie und inneren Frieden verleiht. Wie ein Magnetfeld zieht diese Skulptur den Besucher in ihren Bann. Fast ein Mythos!“

Die beiden hervorragenden kanarischen Künstler Guillermo Batista und Roberto Martinon konnten bei der Gedenkfeier ihre Werke im Park selbst nochmals vorführen. Neben dem Gedenktriptychon für Gisela Huber, das auch einmal den Namen von Gernot Huber tragen wird, war ein neues Werk von Reinhard M. Görs zu bewundern. Auf 5 Stäben aus Flugzeugaluminium reflektiert  eine holographische Beschichtung hell leuchtend das ganze Sonnenlichtspektrum, wie das sonst nur Wassertropfen im Regenbogen vermögen. Auch acht Meter lange Stahlteile liegen vor dem Tor zum Park schon bereit. Ein 18 Meter langer Tieflader wagte sich damit nicht durch die Einfahrt. Die Teile werden aber pünktlich zum traditionellen Tag der offenen Tür am ersten Sonntag im Februar, dem 1.2.2009, von seinem Erschaffer Peter Kärst aufgerichtet sein. Mit dieser gewaltigen Skulptur mit dem Titel „Sail 2009“ stehen dann im Park 92 hervorragende Werke, die diese Sammlung in Kennerkreisen international bedeutend  gemacht hat. Dass die Stiftung Werkstipendien an begabte Jungbildhauer vergibt, lässt die Sammlung auch in Zukunft  nie alt aussehen. Besonders attraktiv dabei ist, dass die Skulpturen sorgfältig in die völlig unzerstörte Vulkanlandschaft und Flora der Insel hineinkomponiert sind. Die zur Zeit herrschende Immobilienkrise übrigens hat die drohende Umzingelung des Parks durch neue Betonburgen, wie berichtet, wohl vorerst verhindert.  

 

Skulpturenpark der Gernot Huber-Stiftung Finca „Los Cardones“, San Isidro, Tenerife. Anfahrt von der Autopista Sur, Ausfahrt 22 San Isidro Richtung Granadilla, am Orts­ende bei km 5,1 links bei einem weißen Stein. Geöffnet am Sonntag, dem 1.2.2009 von 14.00 bis 18.00 Uhr sowie für Gruppen nach vorheriger Vereinbarung unter Tel. 922 772 331. Eintritt gegen eine Spende von acht Euro pro Person, Jugendliche frei. Anfahrtsplan auch unter www.gernot-huber-stiftung.de

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