„Acción del Sol“ – Tierschutz ohne Grenzen


© Aktion Tier

Am 21. Juli findet in Granadilla die offizielle Eröffnung des Tierheims von „aktion tier – menschen für tiere e.V.“ statt

Eine der größten Tier- und Naturschutzorganisationen Deutschlands hat unter dem Motto „Tierschutz ohne Grenzen“ auf Teneriffa ein neues Domizil für Straßenhunde gebaut. „aktion tier – menschen für tiere e.V.“ möchte mit dem neuen Tierheim „Acción del Sol“ dem Elend der Straßenhunde auf Teneriffa entgegenwirken und durch Kastrationsprogramme die unkontrollierte Vermehrung bremsen.

Auf einem Areal von rund 10.000 qm ist in den letzten drei Jahren ein modernes Tierheim mit eigener Tierklinik entstanden, in dem schon die ersten Hunde Obdach  gefunden haben. 

Am 21. Juli wird die offizielle Eröffnung des aktion tier-Tierheims stattfinden. Auf der Gästeliste stehen Renate Thyssen-Henne und ihre Tochter, Prinzessin Inaara Begum Aga Khan, Holger Knieling, Vorstandsvorsitzender des Vereins „aktion tier – menschen für tiere e.V.“, Teneriffas Cabildo-Präsident Ricardo Melchior und Granadillas Bürgermeister Jaime González Cejas.

Nach fast dreijähriger Bauzeit wurden im April dieses Jahres die Bauarbeiten weitestgehend abgeschlossen. Am 26. September 2003 war der erste Spatenstich auf dem Gelände des ITER in Granadilla erfolgt. Tierschützerin Prinzessin Inaara Begum Aga Khan und ihre Mutter, Renate Thyssen-Henne, waren damals zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins „aktion tier – menschen für tiere e.V.“, Holger Knieling, nach Teneriffa gekommen, um das Projekt persönlich zu unterstützen, die Entschlossenheit für einen Tierschutz ohne Grenzen zu demonstrieren und die Grundlage für das Tierheim „Acción del Sol“ zu bilden. Ziel war es außerdem, den bis zu 200  Straßenhunden des Tierschutzvereins „Live Arico“, die auf einer ehemaligen Bananenplantage notdürftig untergebracht waren, ein neues – vorläufiges – Zuhause zu bieten. „Live Arico“ wird von Eugenio da Mommio geleitet, der sich seit Jahren liebevoll um die Straßenhunde im Süden Teneriffas kümmert. Da Mommio wird übrigens auch von Kinderbuch-Autor Janosch unterstützt, der sich vor 20 Jahren auf Teneriffa niedergelassen hat.

„Ein Tierheim sollte immer nur eine Zwischenstation und kein Dauerzustand sein“

Die Pläne sahen ein für Inseldimensionen riesiges Tierheim vor. 10.000 qm standen für das Projekt auf dem Gelände des Technologischen Instituts für Erneuerbare Energien in Granadilla zur Verfügung. Heute ist der Traum Wirklichkeit geworden. Etwa 150 Hunde können in dem Tierheim aufgenommen werden. Die Besonderheit des neuen Hunde-Asyls wird in der Gruppenhaltung der Hunde liegen, die zu einer schnelleren Sozialisierung  und Verträglichkeit der Tiere führen soll. Da Hunde Rudeltiere sind, wird auf diese Weise sichergestellt, dass die Tiere die Möglichkeit erhalten, Hierarchien zu bilden. Dieses instinktive Verhalten wird somit unterstrichen, so dass es den Hunden bei einer Vermittlung – ein weiteres Ziel von „aktion tier – menschen für tiere e.V.“ ist die Vermittlung von so vielen Hunden wie nur möglich – dem Tier leichter fällt, sich seinem neuen Besitzer unterzuordnen und ihn als seinen „Rudelführer“, seinen „Alpha-Menschen“ zu akzeptieren.

Die Baukosten des Projektes belaufen sich auf über 750.000 Euro. Das Grundstück auf dem Gelände des ITER wurde vom Insel-Cabildo zur Verfügung gestellt, das dieses Vorhaben natürlich unterstützt. Die Ausstattung des modernen Tierheims mit eigener Tierklinik setzt auf Teneriffa sicher neue Maßstäbe.

Über das Engagement hiesiger Behörden und Menschen für das neue Tierheim berichtet Holger Knieling im Mitgliederjournal des Deutschen Tierhilfswerks e.V. (DTHW): „Neben der Einrichtung wird auch die Anstellung von geeignetem Personal eine der zentralen Aufgaben sein. Trotz aller perfekter Rahmenbedingungen sind es letztendlich die Mitarbeiter, die ein gutes Tierheim ausmachen. Ihr Einsatz und ihre Fachkenntnis entscheiden darüber, ob die Tiere nur verwahrt werden oder man ihnen bedürfnisgerechte Unterbringung ermöglichen kann. Doch die bisher geführten Gespräche lassen uns hoffnungsfroh in die Zukunft blicken: Viele Menschen der Region betrachten die Arbeit in einem Tierheim als eine wichtige Aufgabe und sind bereit, sich nach Kräften einzusetzen. Ohnehin muss man feststellen, dass gängige Vorurteile wie fast immer nicht bestätigt wurden. Auch wenn gerade viele Urlauber den Eindruck gewonnen haben, dass die einheimische Bevölkerung dem Thema Tierschutz eher gleichgültig gegenüber steht, lässt sich das aus unserer Sicht nicht allgemein bestätigen. Auch auf Teneriffa gibt es viele Menschen, die dem Schicksal der Streunerhunde nicht teilnahmslos gegenüber stehen und sich nach Kräften bemühen. Schließlich hat auch die Inselregierung durch ihre Mithilfe das Projekt erst ermöglicht. Die Bürgermeister der angrenzenden Kommunen haben ebenfalls deutlich gemacht, dass sie an einer Zusammenarbeit und auch Unterstützung des Tierheims sehr interessiert sind.(…) Auch bei der Einrichtung des Tierheims wurden wir von vielen Gewerbetreibenden unterstützt, die auf die notwendigen Gegenstände Rabatte einräumten (…)“

Es scheint also noch Hoffnung zu geben auf eine bessere Zukunft für die Tiere Teneriffas.

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