Ärger um Grippe-Impfstoff: Impfkampagne fällt dieses Jahr aus


Verkaufsstopp für Grippeimpfstoffe der Pharmafirma Novartis

Die kostenlose Schutzimpfung gegen Grippe fällt in diesem Herbst überraschend aus, weil aufgrund von Qualitätsmängeln ein Verkaufsstopp für den Grippeimpfstoff des Pharmakonzerns Novartis verhängt wurde. Dadurch wird sowohl auf den Kanaren wie auch in Teilen Deutschlands das Impfserum knapp.

Die 250.000 Einheiten, die das kanarische Gesundheitsressort für die alljährliche Schutzimpfung der Bevölkerung beschafft hat, mussten nun, kaum dass die Kampagne begonnen hat, aus dem Verkehr gezogen werden.

Entwarnung gab die Direktorin des kanarischen Gesundheitsdienstes (Servicio Canario de la Salud, SCS), Juana Maria Reyes, für alle diejenigen, die in der vergangenen Woche schon mit dem Grippeimpfstoff Chiromas oder Chiroflu behandelt worden sind. Ihnen drohe keinerlei Gefahr, da bei keinem der schon geimpften Patienten Nebenwirkungen oder Probleme aufgetreten seien. Der Impfstoff sei ungefährlich und wirksam. Das Impfserum entspreche jedoch nicht den vorgeschriebenen Qualitätsstandards, auf mikroskopischer Ebene seien in einigen Proben Proteinverklumpungen gefunden worden.

Der SCS wird sich bemühen, Ersatz für den zurückgezogenen Impfstoff zu beschaffen, fürchtet jedoch, dass ausreichende Mengen in der kurzen Zeit, die bis zum voraussichtlichen Beginn der Grippewelle im Dezember bleibt, nicht zur Verfügung stehen.  Patienten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen werden ihre Impfung jedoch trotzdem erhalten, da für sie eine andere Sorte Impfstoff einer anderen Pharmamarke angekauft worden war.

Der Gesundheitsdienst befürchtet, dass die diesjährige Grippewelle aufgrund des Engpasses heftiger ausfallen wird als sonst.

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