Spanien und Italien untersuchen, ob die „Maspalomas Gay Pride“ ein Ansteckungsherd war
Madrid/Gran Canaria – Nachdem Anfang Mai die ersten Infektionen mit dem Affenpockenvirus in Europa bekannt wurden, ist die Zahl der bestätigten Fälle besonders in Spanien gestiegen. Mittlerweile ist Spanien das Land mit den meisten positiv auf dieses Virus getesteten Personen, meldete am 21. Mai die Tageszeitung „El País“ und bezieht sich auf Informationen des Gesundheitsministeriums. Demnach wurde das Virus durch PCR-Tests bei weiteren 23 Personen nachgewiesen, sodass die Zahl der Erkrankten bei fast 30 liege, so „El País“. Alle Betroffenen leben in Madrid, und fast alle sind junge Männer mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren.
Allerdings untersuchen nun spanische und italienische Behörden, die sich mit der Ermittlung des Ursprungs dieses Ausbruchs beschäftigen, eine Großveranstaltung auf Gran Canaria als möglichen Ansteckungsherd. Vom 5. bis 15. Mai fand in dem Touristenort an der Südküste von Gran Canaria unter dem Zeichen des Regenbogens „Maspalomas Pride by Freedom 2022“ statt, das große Festival der Toleranz und Vielfalt der LGBTQ-Community. Das Event war nach Aussage des Vizepräsidenten des Unternehmerverbands FEHT, Tom Smulders, ein voller Erfolg. Er schätzt, dass zwischen 25.000 und 30.000 Teilnehmer zu diesem Festival auf die Insel reisten. Die Hotelauslastung im Süden Gran Canarias sei während des Festivals außerordentlich hoch gewesen.
Doch nun macht das Pride-Festival in einem ganz anderen Zusammenhang Schlagzeilen: Laut Quellen aus dem Gesundheitswesen sind unter den 30 in Madrid positiv auf das Affenpockenvirus getesteten Personen mehrere Teilnehmer der Maspalomas Gay Pride. Es wird nun untersucht, ob sich alle diese Personen dort angesteckt haben oder unter ihnen der Auslöser des Ansteckungsherds ist. Die kanarische Gesundheitsbehörde untersucht nun, ob es während des Festivals in Maspalomas zu noch mehr Ansteckungen kam und ob ein auf Teneriffa gemeldeter Verdachtsfall mit dem Festival in Zusammenhang gebracht werden kann.
Auch die Spur der ersten bestätigten Fälle von Affenpocken in Italien führt nach Gran Canaria. Laut italienischen Behörden handelt es sich um drei junge Männer; zwei von ihnen gaben an, vor Kurzem die Kanarischen Inseln besucht zu haben.
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