Curbelo: „Die Regierung handelt verantwortungslos, wenn sie ein Löschflugzeug schickt und nicht für die Einrichtung einer Tankstation sorgt
Die spanische Regierung ist der Forderung der Regionalregierung nachgekommen und hat ein Löschflugzeug auf den Inseln stationiert. Die Regierungsabgesandte, María del Carmen Hernández Bento, stellte die Maschine auf dem Flughafen von La Gomera vor, wo das Löschflugzeug bis Ende September seine Basis haben wird. Im Cabildo der Insel erfuhr man von der offiziellen Präsentation erst durch die Presse. Eine Sprecherin der Inselverwaltung äußerte ihr Erstaunen darüber, dass keine Mitteilung erfolgt war und bedauerte, dass die Formalitäten nicht erfüllt wurden.
Obwohl das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt unter Minister Miguel Arias Cañete schließlich dem Druck der kanarischen Regierung nachgegeben und ein Löschflugzeug für die Inseln während des Sommers zugesagt hat, herrscht Unzufriedenheit. Empörung löste die Ankündigung Cañetes, eine Maschine des Typs Air Traktor AT-802 den Kanaren für die Brandbekämpfung zur Verfügung zu stellen, vor allem auf La Gomera aus.
Zunächst war davon ausgegangen worden, dass ein modernes Löschflugzeug bereitgestellt würde. Der Flugzeugtyp, der nun vom Ministerium für die Brandbekämpfung auf den Inseln bewilligt wurde, entspricht nicht den Erwartungen.
Cabildo-Präsident Casimiro Curbelo bezeichnete es einerseits als widersinnig, dass das Löschflugzeug auf der Insel stationiert wird, aber keine Tankstation für Kerosin vorgesehen ist, sodass die Maschine zum Auftanken nach Teneriffa fliegen muss, wodurch im Brandfall wertvolle Zeit verloren ginge.
Außerdem kritisierte Casimiro Curbelo, dass die spanische Regierung ein älteres Flugzeugmodell auf die Insel abstellt und keines der neueren Modelle, wie die Amphibienflugzeuge des kanadischen Flugzeugherstellers Canadair.
Curbelo äußerte seine „doppelte Entrüstung“ darüber, „dass die Regierung uns ein Flugzeug überlässt, welches schrottreif ist, und darüber, dass keine Kerosintankstelle auf La Gomera eingerichtet wird“.
Der Präsident der Kanareninsel, auf der die Erinnerungen an die verheerenden Brände im vergangenen Sommer noch frisch sind, hält weiterhin an seiner Forderung nach einem Löschhubschrauber fest, mit dem Brandherde in schwer zugänglichen Gebieten schnell erstickt werden können.
Die Air Tractor-Maschine, die von Juli bis September auf La Gomera ihre Basis haben wird, hat ein Wasserfassungsvermögen von 3000 Litern.
Wachsames Auge
Seit Mitte Juni läuft auf La Gomera die Waldbrandkampagne. Die Sommermonate Juli, August und September sind höchste Gefahrenzeit, und so wird die Überwachung der Waldgebiete in diesem Zeitraum verstärkt. 151 Mitarbeiter des Nationalparks Garajonay und des Cabildos sind einsatzbereit.
Die Inselverwaltung hat eine Reihe von Verboten und einen Verhaltenskodex für die waldbrandgefährliche Zeit aufgestellt. Dazu zählt die Vorschrift, dass Wohnhäuser, Gebäude oder Betriebe, die in unmittelbarer Waldnähe stehen, einen 15 Meter breiten Sicherheitsstreifen frei von Abfall und Gestrüpp halten und Funkenfänger an Kaminen anbringen müssen. Im Falle extremer Brandgefahr kann das Cabildo die Zufahrten zu den Waldgebieten sperren. Das Parken von Fahrzeugen an den Zugängen zu Wasserbecken und -reservoirs ist verboten. Wer in den Bergen zelten möchte, muss sich eine Genehmigung beim Cabildo einholen. Grillfeuer dürfen nur an gekennzeichneten Stellen angezündet werden. Verboten sind auch sogenannte Fluglaternen, auch fliegende Papierlampions genannt, die Brände verursachen können.
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