Alleinerziehende Mütter mit Kindern leben oft in Armut


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Mehr als 35.000 auf den Kanaren

„Alleinerziehende Frau mit Kindern – das ist das Gesicht der Armut im Spanien von heute. Das bestätigen die Hilfsorganisationen und die Experten im Sozialwesen und das beweisen auch die Daten der offiziellen Statistiken. Die neueste Studie unter dem Titel „Más solas que nunca“ – einsam wie nie zuvor – wurde vor einigen Tagen von der Organisation „Save the Children“ veröffentlicht. Sie basiert auf Daten des Nationalen Statistikinstituts INE, die 2014 in den spanischen Haushalten gesammelt wurden, sowie auf Erhebungen der Stiftung „Soziale Studien und angewandte Soziologie“ Foessa.

Diese Dokumente spiegeln die Realität in 1,5 Millionen spanischen Haushalten wider, die nur aus einer Mutter mit ihren Kindern bestehen, und 85 Prozent der Familien mit nur einem Elternteil ausmachen. 

Mehr als 50 Prozent dieser Frauen leben in einer Situation der Armut und sozialen Ausgrenzung, denn sie sind gezwungen, mit weniger als 600 Euro monatlich mit einem oder gar mehreren Kindern zu überleben. 

Auf den Kanarischen Inseln befinden sich mehr als 35.000 von den insgesamt 79.000 Haushalten, die nur aus einer Frau und mindestens einem Kind unter 25 Jahren bestehen, in einer derartigen Situation. 

Das Profil einer solchen weiblichen Person, das auch von anderen Hilfsorganisationen wie von der Caritas oder dem Roten Kreuz beschrieben wird, ist das einer Frau zwischen 25 und 45 Jahren, arbeitslos oder mit einem schlecht bezahlten Zeitvertrag, die Wohnprobleme hat, weil sie die Miete schuldet oder gar von einer Räumungsklage bedroht ist. Oft hat man ihr Strom und Wasser gesperrt, und sie kann keine Medikamente mehr kaufen, weil ihr dazu das Geld fehlt. 30 Prozent dieser Alleinerziehenden sind von der staatlichen Krankenversorgung ausgeschlossen.

„Save the Children“ erklärt weiterhin, dass der stärkste Anstieg der Armut und der sozialen Ausgrenzung seit 2013 bei diesen Alleinerziehenden stattgefunden hat und sechs Prozent betrug.

Angesichts dieser Situation sind es die Kinder, die am meisten betroffen sind. So können beispielsweise 21 Prozent dieser Kinder keine Brille bekommen, wenn sie ihnen verschrieben wird und 30 Prozent können an keiner Therapie teilnehmen. 

68 Prozent der befragten Familien müssen sich bei den Ernährungskosten einschränken und mehr als ein Viertel (27,2%) können sich keine gesunde Ernährung mit ausreichenden Vitaminen und Proteinen erlauben.

Das kann nicht nur zu Unterernährung und Mangelerscheinungen führen, sondern auch psychologische Probleme nach sich ziehen, wie beispielsweise schlechte Leistungen in der Schule. „Nicht wenige Kinder aus Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil haben psychologische Probleme, die auf Stresssituationen in den Familien beruhen. Und da ist es nicht verwunderlich, dass die Konsequenzen daraus schlechte schulische Leistungen sind“, heißt es wörtlich in dem Bericht von „Save the Children“. Und aus der Armut in der Familie resultieren auch die Schwierigkeiten bei der Integration, sodass die Hälfte dieser Kinder bereits zu der Gruppe der sozial Ausgegrenzten gehört. 

So sei es nicht verwunderlich, heißt es in der Studie der Kinderhilfsorganisation, dass sich die Mehrheit der befragten Frauen, die sich in dieser Ausnahmesituation befinden, bitter über das Fehlen eines Netzwerks beklagen, bei dem sie Hilfe erhalten könnten. Das findet nicht selten in ihrem Gesundheitszustand seinen Niederschlag, denn mehr als die Hälfte von ihnen hatte schon Depressionen.

Mit unserer Spendenaktion „Aus Geben wächst Segen“ unterstützen wir auch immer wieder Aktionen und Einrichtungen, die sich um Kinder aus diesem Umfeld kümmern, wie die Kindertagesstätte Padre Laraña im Ortsteil Ofra von Santa Cruz oder das Zentrum Risco Caído in La Orotava, das behinderte Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien betreut.

Deshalb sind wir ganz besonders dankbar, dass unsere Leser und Freunde uns immer wieder mit ihren Spenden unterstützen. Herr  Peter Bergmann hat uns wieder eine Spende von 50 Euro überwiesen und in den letzten Tagen wurde uns eine große Überraschung zuteil, denn die Firma HGM Holding GmbH aus Bremen ließ uns den Betrag von sage und schreibe 5.000 Euro für unsere Hilfsaktion zukommen. Ihnen und den lieben Menschen, die eine Patenschaft übernommen haben und uns regelmäßig mit einem festen Betrag unterstützen, ein herzliches Dankeschön.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 34 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt. 

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet. 

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15) Euro 26.260

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14, 6/15) Euro 4.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15) Euro 8.500

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zusammen Euro 8.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14) Euro 2.483,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300

Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14) Euro 1.250

Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775 

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. 

Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Unser Spendenkonto bei der Solbank

IBAN: ES1400810403340001185625 

BIC: BSABESBB

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