Am 1. September endete das Tabak-Moratorium


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Die gastronomischen Betriebe müssen nun streng separate Raucher- und Nichtraucherzonen haben

Seit 1. September müssen alle gastronomischen Betriebe in Spanien, die über 100 Quadratmeter groß sind, über einen physisch abgegrenzten, sprich einen durch eine Fensterfront oder ähnliches Bauwerk getrennten Raucher- und Nichtraucher-Bereich verfügen.

Madrid – An dem Tag ist nämlich die achtmonatige Frist abgelaufen, die das spanische Antitabak-Gesetz den betroffenen Lokalen einräumte, um ihre Räumlichkeiten der neuen Normative anzupassen.

Alle gastronomischen Betriebe, die größter als 100 Quadratmeter sind, die für die Abtrennung notwendigen Arbeiten jedoch noch nicht durchgeführt haben, sind seit dem 1. September automatisch Nichtraucher-Lokale. So sieht es zumindest das viel diskutierte Antitabak-Gesetz vor, doch die Wirklichkeit stellt sich anders dar. Denn bislang haben nach ersten Ermittlungen gerade einmal 10% der betroffenen Lokale die Abtrennungsarbeiten durchgeführt, die unter anderem auch mit einem eigenen Ventilationssystem für den Raucherbereich versehen sein müssen, der außerdem nicht größer als 30% der Gesamtfläche sein darf. Alle anderen Restaurants, Bars, Kneipen, Cafeterias etc. müssten nun   also das Rauchen in ihren Räumlichkeiten verbieten, es sei denn sie sind bereit, Strafgelder von bis zu 10.000 Euro zur riskieren.

Die Tatsache, dass die autonomen Regionen für die korrekte Anwendung des Gesetzes zuständig sind, gilt als einer der Hauptgründe dafür, dass derart viele gastronomische Betriebe bislang die notwendigen Umbauten noch nicht durchgeführt haben, die für sie Kosten von zwischen 15.000 und 30.000 Euro bedeuten. Denn während Katalonien sich streng an die neue Normative hält und bereits am ersten Tag nach Ende des Tabak-Moratoriums Inspektoren losgeschickt hat, um den Gastronomen den Ernst der Lage bewusst zu machen, zeigen sich andere autonome Regionen weit weniger gewillt, der nationalen Auflage Folge zu leisten.

Andalusien und Valencia beispielsweise haben schon zu Beginn angekündigt, dass sie eine „abgeschwächtere“ Version des Gesetzes geltend machen wollen und dies auch so verabschiedet, wobei die Legalität ihrer Auflagen noch nicht erwiesen ist. Madrid hat zwar ähnliche Initiativen gestartet, diese jedoch bislang noch nicht in die Tat umgesetzt. Es ist also kein Wunder, dass insbesondere die Gastronomen in diesen Regionen die teuren Umbauten nur zögerlich durchführen.

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