Rajoy fühlt sich durch Merkel in seiner Ehre verletzt
Zwei Tage nach dem Spanienbesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel am 3. Februar gab Mariano Rajoy, Parteichef der Partido Popular (PP), zu verstehen, dass er sich von der Haltung und den Vorschlägen Merkels in seiner nationalen Ehre verletzt fühle.
Madrid – Seitdem Regierung und Gewerkschaften Ende Januar eine Einigung erreichten und gemeinsam die Rentenreform beschlossen, wächst der Druck auf Mariano Rajoy, Stellung zu der Angelegenheit zu nehmen und – gezwungenermaßen – den gefundenen Konsens zu begrüßen und zu unterstützen. Auch auf einer Parteiveranstaltung in Barcelona zog der Spitzenpolitiker es vor, dem Thema auszuweichen, und betonte lieber, dass die von der Regierung getätigten Reformen nur nach Aufforderung Europas generell und Deutschlands speziell vorgenommen worden seien. Doch Rajoy ging noch weiter und äußerte: „Am Donnerstag [dem Tag des Merkel-Besuches] kamen sie, um uns neue Hausaufgaben zu diktieren und mir als Spanier gefällt es nicht, wenn sie mir von außen sagen, was ich tun soll.“ Detaillierte Kritik an weiteren konkreten Reformvorschlägen Merkels übte er jedoch nicht. Der Parteichef fügte hinzu, den PP-Regierungen hätte niemand Aufgaben gestellt. Und bei jeder zukünftigen Reform der Regierung, wie z.B. der Festlegung einer Verschuldungsgrenze für die autonomen Regionen, handele es sich laut Rajoy sowieso um eine Idee seiner Partei.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]