Angebliche Juwelierfamilie aus Jerusalem betrügt Hausverkäufer


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Warnung

Ein Betrügerpaar, welches unter den Namen Diana und David Levi operiert, versucht, Immobilienverkäufer um sechsstellige Geldbeträge zu bringen. Auch bei einem deutschen Hauseigentümer auf Teneriffa versuchten sie schon ihr Glück, jedoch ohne Erfolg.

Stuttgart – Auf eine private Verkaufsanzeige für einen Bungalow in Santa Úrsula meldete sich eine Frau Diana Levi, die behauptete, für ihren Vater, einen Juwelier aus Jerusalem namens Noam Levi, einige Immobilienkäufe als Investition tätigen zu müssen. Sie selbst halte sich gerade aufgrund dessen in Mailand auf. Die Gespräche führte sie in mäßig gutem Deutsch, ließ sich Fotos und Papiere des Hauses per E-Mail zusenden und schickte dann per Fax ein stattliches Kaufangebot, unterschrieben von ihrem angeblichen Vater aus Jerusalem. Darin verpflichtete sich der „Juwelier“, zu dessen nichtexistentem Geschäft im Internet auch eine Website zu finden ist, das Haus innerhalb von sechs Wochen zu einem sehr guten Preis zu kaufen oder eine zehnprozentige Abfindung zu zahlen, wenn man das Haus für sie reservieren würde.

Die Frau, die als Diana Levi auftritt, versuchte sodann, den Hauseigentümer zu einem Treffen in Mailand zu überreden, was dieser ablehnte. Danach wurde es immer schwieriger, mit Levi telefonisch in Kontakt zu treten, bis die Verbindung ganz abriss. Der Hauskauf kam nicht zustande, die vereinbarte Abfindung wurde nicht gezahlt und die persönlichen Daten des Kaufinteressenten erwiesen sich am Ende als nicht tragfähig.

Wie ein Aufruf des Fahndungs- und Inkassounternehmens Wifka auf seiner Website wifka.de zeigt, hatten die Betrüger in mindestens einem anderen Fall mehr Glück. Es ging um ein Objekt in der Nähe von Stuttgart. Man stellte sich mit derselben Geschäftsadresse in Jerusalem vor, wieder hieß es, man sei in Italien auf Geschäftsreise, diesmal in Rom. Telefonate und Besprechungen in Italien folgten. Die Levis tun ihre Kaufabsicht kund, wollen die Immobilie über „eine ihrer italienischen Firmen“, einen Gemüsehandel, erwerben, heißt es. Da das Objekt, um das es ging, offenbar noch fertiggestellt werden musste, wollten sie einen Liquiditätsbeweis vom Verkäufer, bevor sie die „Kaufsumme auf ein Treuhandkonto überweisen“ würden. Man einigte sich darauf, 150.000 Euro in Gold und bar vorzuzeigen, in einem Hotel in Verona. Ein Herr David Levi, fiktiver Sohn des fiktiven Juweliers, kam, sah und schnappte sich blitzartig Geld und Gold und verließ den Tatort so schnell, dass die Geschädigten keine Chance hatten, auch nur zu sehen, in welche Richtung er verschwunden war.

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