Vom Fortbestand des Hotels hängen 400 Jobs ab
Fuerteventura – Zwei Jahre und acht Monate nachdem die Hotelkette Riu bei der Generaldirektion für Küsten, die dem spanischen Umweltministerium untersteht, den Antrag für die Komplettrenovierung des Hotels Oliva Beach im Küstenort Corralejo im Norden von Fuerteventura eingereicht hat, hat sich diese Stelle noch immer nicht definitiv darüber geäußert, ob der Antrag genehmigt oder abgelehnt wird. Dadurch befindet sich nicht nur die Hotelkette, was die Zukunft dieses beliebten Hotels direkt am Strand angeht, im Ungewissen, sondern auch 400 Mitarbeiter des Hauses, die seit Monaten in Kurzarbeit sind. In den vergangenen Jahren haben sie mit diversen Protestaktionen auf ihre Lage aufmerksam gemacht und gefordert, dass die Blockade des Modernisierungsprojekts aufgehoben wird. Adrián Fernández, Vorsitzender des Interessenverbands „Salvar el Oliva Beach“, erklärte erst kürzlich gegenüber der Zeitung „El Día“, das Umweltministerium sei mehr am Abriss des Hotels interessiert als an der Lösung der Blockade dieses Projektes, das dem Ministerium seit Dezember 2017 vorliege. Es bestehe einfach kein Wille, diese Angelegenheit zu regeln, von der 400 Mitarbeiter und die Zukunft ihrer Familien abhängen.
Nun hat das Umweltministerium dem Oliva Beach einen neuen Stein in den Weg gelegt und angekündigt, das an Riu erteilte Grundstücksnutzungsrecht zu überprüfen, was vermutlich mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Als Reaktion darauf haben Mitarbeiter des Hotels, der Interessenverband „Salvar el Oliva Beach“ und die Vertreter der Hotelkette ein Treffen mit den Medien einberufen, um ihre Situation darzulegen und ihre Ablehnung dieser Maßnahme des Umweltministeriums auszudrücken. Der Einladung folgten La Olivas Bürgermeisterin, Pilar González, Fuerteventuras Cabildo-Präsident Blas Acosta und weitere Politiker wie die Senatoren Paloma Hernández (PSOE) und Fernando Clavijo (CC), die der Hotelkette und den Angestellten ihre Unterstützung zusicherten
Bei der Pressekonferenz wurde auf die verzweifelte Lage der 400 Angestellten hingewiesen, die ihre Arbeitsstelle in Gefahr sehen. Adrián Fernández stellte anhand seiner eigenen Geschichte dar, wie es vielen Kolleginnen und Kollegen ergeht. Er habe mit 15 Jahren begonnen, im Hotel Oliva Beach zu arbeiten, und dank dieser Arbeit eine Verbesserung der Lebensqualität für seine ganze Familie erreicht, was ohne das Hotel nicht möglich gewesen wäre, „denn hier gibt es sonst nichts“, unterstrich er. „Ihr könnt meine Geschichte mit 400 multiplizieren und dies auf 45 Jahre rechnen, dann versteht ihr, warum wir hier von einer Ungerechtigkeit der Regierung und einer Respektlosigkeit gegenüber einem ganzen Ort sprechen“, so Fernández.
Félix Casado, Vorstandsmitglied von Riu Hotels und Verantwortlicher der Hotelkette für die Kanarischen Inseln, erinnerte daran, dass Riu jedes Jahr zwei Millionen Euro für das Grundstücksnutzungsrecht dieses Hotels an den spanischen Staat zahlt. Die letzte Rechnung sei eben erst eingetroffen, obwohl die Sanierungs- und Modernisierungspläne durch die Blockade des Umweltministeriums auf Eis liegen.
Das Hotel Oliva Beach wurde im Jahr 1979 in die Dünenlandschaft von Corralejo gebaut. Heute liegt es innerhalb eines geschützten Naturgebiets. Seit 1995 gehört das Hotel zur Riu-Gruppe, der im Jahr 2016 das Grundstücksnutzungsrecht für 75 Jahre zugesprochen wurde.
43 Jahre lang ist das Oliva Beach unverändert geblieben, doch nun möchte Riu das Hotel der notwendigen Sanierung und Modernisierung unterziehen und damit auch die Kategorie des Hauses anheben, was mindestens 50 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen würde, wie das Unternehmen betont. Riu ist bereit, die Umbaupläne anzupassen, wenn die Regierung dies fordert, doch bislang hat sich die zuständige Stelle dazu nicht geäußert.
Im Anschluss an die Pressekonferenz hatten Medienvertreter Gelegenheit, das Hotel zu besichtigen, sowohl die veralteten Bereiche als auch das Musterzimmer, nach dessen Vorbild alle Zimmer des Hotels renoviert werden sollen.