Anstieg des Strombedarfs doppelt so hoch wie das Bevölkerungswachstum


Zwischen 1999 und 2004 ist der Stromverbrauch auf den Kanarischen Inseln um 29% gestiegen

Auf den Kanarischen Inseln ist der Stromverbrauch in den letzten Jahren auf alarmierende Art und Weise gestiegen. Die Inseln sind inzwischen die spanische Region mit dem höchsten Anstieg des Strombedarfs, wobei die Erklärung hierfür nicht in einem ebenso starken Wachstum der Bevölkerung gesucht werden darf. Denn während zwischen 1999 und 2004 der Strombedarf auf den Inseln um 29% gestiegen ist, wurde ein Bevölkerungswachstum von 12% und ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 13% verzeichnet.

Mit dem Ziel, Problemen in näherer Zukunft so gut wie möglich vorzubeugen, ist die kanarische Regierung nun dabei, einen neuen Energieplan, den Plan Energético de Canarias 2006, für die Inseln auszuarbeiten. Dabei sollen erstmalig alternative Energieformen sowie sparsamer Umgang mit Strom eine vorrangige Rolle spielen.

Der Stromverbrauch hängt auf den Kanaren derzeit zu 94% vom Erdöl ab, einer höchst umweltverschmutzenden Form der Energieerzeugung. Zwischen 2005 und 2008 werden so allein auf den Kanaren über 18 Tonnen CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen, ganz abgesehen davon, dass der Archipel von den Schwankungen des Ölpreises abhängig ist.

Die übrigen 6% des Stromverbrauchs stammen aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie.

„Die sauberste Energie ist die, die wir nicht benutzen“. Dieser Satz mit einer einfachen und klaren Aussage, der von der Professorin für Verwaltungswirtschaft der Universität La Laguna, Noemí Padrón stammt, zeugt von einer Wahrheit, die von der kanarischen Bevölkerung noch kaum beherzigt wird. Letzten Daten zufolge ist der Stromverbrauch auf den Inseln in den letzten Jahren nämlich weit über dem nationalen Durchschnitt gestiegen.

Für Jorge Rodríguez, kanarischer Vize-Ressortleiter für Industrie und Neue Technologien, liegen die Gründe für diesen Anstieg sowohl im Bevölkerungswachstum als auch im Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens und des Bruttoinlandsprodukts begründet, denn „je reicher ein Gebiet ist, desto höher ist der Strombedarf“.

Angesichts der Tatsache, dass die Stromnachfrage auf den Inseln in den letzten Jahren explosionsartig in die Höhe geschossen ist, soll nun im Rahmen des neuen Energieplans insbesondere auch dem Aufruf an die Bevölkerung zum Stromsparen verstärkt Bedeutung beigemessen werden.

Erstaunlicherweise wurde in diesem Zusammenhang mit keinem Wort der Tourismus erwähnt, der jährlich höhere Besucherzahlen registriert und in großem Maße mitverantwortlich für den Anstieg des Strombedarfs ist.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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