Anti-Israel Demos auf den Kanaren


© EFE

Solidaritätsbekundung für die Palästinenser im Gazastreifen

Die palästinensische Gemeinschaft auf den Kanaren hat in den letzten Wochen zu mehreren Demos aufgerufen, um gegen die Angriffe Israels auf den Gaza-Streifen zu protestieren.

In Gran Canarias Hauptstadt Las Palmas gingen am 10. Januar mehrere Tausend Menschen friedlich auf die Straße (7.000 laut der Organisation, 4.000 nach Angaben der Polizei), und auch in Santa Cruz de Tenerife fanden pro-palästinensische Demonstrationen statt. „Palästina wird siegen“, „Israel tötet palästinensische Kinder“ und „Israel, USA, EU ermorden Palästina“ lauteten unter anderem die Parolen auf den Schildern und Spruchbändern. Am 17. Januar fand von der Plaza Weyler ausgehend eine erneute Demo statt, um gegen die israelische Offensive in Gaza zu protestieren. Anfang Januar versammelten sich auch vor der Regierungsdelegation in Puerto del Rosario auf Fuerteventura rund 300 Menschen, die „Frieden im Gaza-Streifen und das Ende der Angriffe“ forderten.

In Madrid gingen am 11. Januar unter dem Motto „Stoppt den Genozid in Gaza“ Tausende auf die Straße, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu bekunden. Die israelische Botschaft in Spanien bezeichnete die Kundgebung, zu der die Parteien PSOE, IU, die Gewerkschaften CCOO, UGT und USO zusammen mit verschiedenen Friedensorganisationen aufgerufen hatten, als „antiisraelische Demonstration“ mit Doppelmoral, da in der Vergangenheit keine Demos stattgefunden haben, um gegen die Attacken der Hamas auf Israel zu protes­tieren. Nach Auskunft der Organisatoren nahmen 250.000 Menschen an der Demo teil. Auch Prominente marschierten mit, darunter die Sängerin und Schauspielerin Ana Belén, ihre Schauspielkolleginnen Pilar Bardem, Candela Peña, Verónica Forqué und Icíar Bollaín und Kollegen Juan Diego Botto, Hugo Silva sowie Orches­terdirigent Luis Cobos und die Schriftstellerin Lucía Etxe-barría liefen mit. An der Puerta del Sol wurde von Federico Mayor Zaragoza (ehemaliger UNESCO-Generaldirektor), der Schauspielerin Carmen Machí und der Journalistin Rosa María Mateo ein Manifest verlesen und „das Ende des israelischen Angriffs auf Gaza“ gefordert.

Nach der Demonstration versammelten sich rund tausend Menschen vor der israelischen Botschaft und warfen mit Steinen auf das Gebäude. Die PSOE kritisierte diese Ausschreitungen und distanzierte sich durch ihre außenpolitische Verantwortliche Elena Valenciano von den Steinwürfen und wies darauf hin, dass „gewalttätige Attacken zu nichts führen“.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.