Die Fähre „Volcán de Timanfaya“ kam zwei Fischern zu Hilfe
Die Fähre „Volcan de Timanfaya“ war auf der ersten Überfahrt des Tages von Gran Canaria nach Fuerteventura, als ihr Kapitän Jamil Jabur über Funk von der Seenotrettung aufgefordert wurde, dem Signal einer Notrufboje auf den Grund zu gehen, das viereinhalb Seemeilen entfernt von seiner Position geortet worden war.
Die Fähre erreichte die Koordinaten des Signals dank ihrer günstigen Ausgangsposition zuerst und fand ein kieloben treibendes Fischerboot von achteinhalb Metern Länge mit einer daran vertäuten Rettungsinsel vor. Die beiden jungen Männer, die sich darin befanden, an Bord zu nehmen, gestaltete sich wegen der rauen See äußerst schwierig. Es erwies sich als zu gefährlich, ein Rettungsboot zu Wasser zu lassen, und so manövrierte die Fähre selbst, um sich den Schiffbrüchigen so weit wie möglich zu nähern. Die verbleibende Distanz von über hundert Metern legten diese schwimmend zurück. Die Besatzung warf den beiden Rettungsringe zu und half ihnen, über eine Außenleiter an Bord zu klettern. Danach wurde die Überfahrt nach Moro Jable fortgesetzt.
Einer der beiden Geretteten ist der international erfolgreiche Apnoe-Taucher und Speerfischer Rayco García (29) aus Castillo del Romeral auf Gran Canaria. Er und sein Begleiter Jonathan Fernández (27) waren in der Nacht mit dem Boot „El Calafu“ hinausgefahren, um etwa acht Seemeilen vor der Ostküste Gran Canarias Kalmare zu fangen. Das Meer war zwar unruhig, erschien ihnen jedoch nicht bedrohlich. Dennoch wurde die „El Calafu“ zwischen zwei und drei Uhr morgens, als sie sich schon auf der Rückfahrt befand, überraschend von zwei großen Wellen getroffen. Durch die erste lief das Boot voll Wasser, und die zweite brachte es zum Umschlagen. Das Rettungsfloß entfaltete sich automatisch, und es gelang den beiden Fischern, hineinzuklettern. Um nicht zu weit abgetrieben zu werden, banden sie die Rettungsinsel am Rumpf des havarierten Schiffes fest und warteten in der Dunkelheit auf Rettung. Als die Sonne aufging, gelang es einem von ihnen, in das umgeschlagene Boot zu tauchen und die dort befindliche Rettungsboje zu aktivieren. Schon eineinhalb Stunden später, nach acht Stunden im Floß, war Hilfe zur Stelle.
Rayco García wurde 2011 und 2013 mit seiner Mannschaft spanischer Meister im Speerfischen. Er kann ohne Hilfsmittel in nur einer Minute 64 Meter tief tauchen; sich minutenlang dort unten aufhalten, bis sich ein Fisch nähert; diesen fangen und dann an die Wasseroberfläche zurückkehren. Das gesamte Abenteuer dauert nur einen Atemzug lang, etwa fünf Minuten. Die größten überlieferten Fänge, die Rayco auf diese Weise gemacht hat, sind eine Große Bernsteinmakrele von 60 Kilogramm sowie ein Riesenzackenbarsch, eine Königsmakrele und eine Gabelmakrele von 33, 36 und 32 Kilogramm Gewicht.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]